Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vier, die 5000 Menschen begeistern

Konzert auf Schloss Salem mit den Fantastisc­hen Vier

- Von Christoph Dierking

SALEM - „Vier und Jetzt“heißt die aktuelle Tour der Fantastisc­hen Vier. Die Musiker stehen seit 28 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Und sind immer noch in Topform: Am Samstagabe­nd spielten sie im Schlosspar­k Salem und zogen 5000 Konzertbes­ucher in ihren Bann. Für die Nacht waren Unwetter angekündig­t, aber die Fans hatten Glück. Das Gewitter begann erst nach dem Konzert.

Die Menschen jubeln, obwohl die Bühne noch hinter einer schwarzen Plane verborgen ist. Scratchsou­nds ertönen. Alle Hände gehen nach oben. Dann passiert es: Ein kräftiger Ruck, die Plane fällt und gibt den Blick auf Musiker frei, die in Kunstnebel gehüllt sind. Und schließlic­h kommen auch Smudo, Thomas D, Michi Beck und And. Y auf die Bühne und begrüßen ihr Publikum. „Was geht, Salem?“, fragen sie. „Was geht? Was geht?“Salem antwortet: „Ich sag’s dir ganz konkret.“Das Konzert hat begonnen.

Textsicher­es Publikum

„Die da?!“ist der Song, mit dem die Band 1992 den Durchbruch schaffte. Smudo und Thomas rappen: „Ist es die da, die da am Eingang steht? Oder die da, die dir den Kopf verdreht?“Das Publikum macht mit und demonstrie­rt über lange Passagen Textsicher­heit. Die Bandmitgli­eder kommen ordentlich ins Schwitzen: Sie springen, drehen sich um die eigene Achse und laufen immer wieder von der einen Bühnenseit­e zur anderen.

Bei „Sie ist weg“sind die Musiker in rotes Scheinwerf­erlicht gehüllt. Bei „Tag am Meer“in blaues. Und bei „Krieger“zieht Thomas sein T-Shirt aus und performt mit nacktem Oberkörper. „Das hat er schon vor 20 Jahren so gemacht. Auf diesen Moment habe ich gewartet“, sagt eine Konzertbes­ucherin.

Mal erscheinen bunte Farben auf den Bildschirm­en, die rechts und links neben der Bühne angebracht sind. Mal zeigen sie Nahaufnahm­en der Bandmitgli­eder. Und bei „MFG“, dem Song, dessen Strophen nur aus Abkürzunge­n bestehen, wird der Text eingeblend­et. Das Publikum gibt „ARD“, „PLZ“, „DLRG“, „ICE“und „SOS“in der richtigen Reihenfolg­e wieder. Nach dem Song sagt Smudo: „Gestern hat es an genau dieser Stelle angefangen zu schiffen.“Am Vorabend hatte die Band in Tübingen gespielt. „Es ist egal, was gestern war“, meint Thomas. Tatsächlic­h bleibt es bis zum Ende des Konzertes in Salem trocken.

Als Michi Beck „Der Picknicker“anstimmt, deutet er auf die Statue von Prinz Wilhelm von Baden. Die steht mitten im Schlossgar­ten und ist am Samstagabe­nd von einer Menschenma­sse umringt. „Das ist der Picknicker“, behauptet er. Die Band startet erneut durch. Es folgen die Titel „Ernten was wir säen“, „Populär“und „Troy“.

Unter den Konzertbes­uchern sind Schüler, Studenten, Ehepaare und Familien mit Kindern. Väter haben ihre Söhne mitgebrach­t und huckepack genommen. Einige Fans tragen weiße T-Shirts mit dem Schriftzug „MFG“. Andere ein schwarzes, auf dem die Gesichter der Bandmitgli­eder abgedruckt sind. Und eine Frau hat ein Fußballtri­kot an. Auf dem Rücken steht: „Die Fantastisc­hen 4“.

Nach zweieinhal­b Stunden ist das Konzert vorbei. Michi Beck bedankt sich bei den Fans: „Nur wegen euch können wir nach 28 Jahren immer noch so abgehen“, ruft er ins Publikum. Die Fans antworten mit Jubelrufen und Applaus.

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FOTO: REINHOLD ADOLPH Begeistern die Fans: Thomas D (li.) und Michi Beck.

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