Großbrand auf Mülldeponie Bausch
Ursache noch unklar – Sechs Feuerwehrleute bei Löscharbeiten in Ravensburg leicht verletzt
RAVENSBURG (fh/vin/dpa) Schreckmomente zum Auftakt des Rutenfestes: Kurz vor 21 Uhr steht am Freitagabend in Ravensburg eine hohe Rauchsäule über der Nordstadt. Schnell ist klar: Die Mülldeponie Bausch brennt.
Viele Kilometer weit ist die Rauchsäule zu sehen. Wie gestern bekannt wurde, sind sechs Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten des Feuers am Wochenende leicht verletzt worden. Mittlerweile geht es ihnen nach Worten von Pressesprecher Pascal Bachmann aber wieder gut. Die Ursache des vierten großen Brandes innerhalb von drei Jahren auf dem Firmengelände stand am Sonntag noch nicht fest, die Polizei ermittelt.
Der Großbrand auf der Mülldeponie Bausch in Ravensburg am Freitagabend war für die Feuerwehr kein leichter Einsatz. Mehr als 100 Feuerwehrleute haben am Freitagabend den Großbrand bei der Mülldeponie Bausch bekämpft. Der Einsatz war schwierig, die Halle drohte einzustürzen, dazu zog ein Gewitter auf.
Gegen 21 Uhr hatten mehrere Anwohner das Feuer in der Lagerstätte für Industrie- und Sortiermüll gemeldet. Mehrere Angriffstrupps begannen unter Atemschutz damit, den Brand im Innen -und Außenbereich zu bekämpfen. Innen mussten die Löscharbeiten aber wegen Einsturzgefahr der Halle abgebrochen werden.
Wegen der starken Rauchentwicklung sperrte die Polizei den Einsatzort weiträumig ab und forderte Anwohner auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Rund 250 Schaulustige versuchten dennoch, einen Blick auf das Feuer zu erhaschen, bevor die Polizei sie wegschickte.
Der Müllberg wurde mit dem betriebseigenen Bagger auseinandergerissen und gelöscht. Die Nerven der Einsatzkräfte waren zunächst sehr angespannt: Laut Polizei brannte auf dem Deponiegelände eine Halle mit Restmüll. „Wir mussten allerdings befürchten, dass in dieser Halle womöglich gelagerte Altölfässer explodieren konnten“, so ein Sprecher am Abend zur „Schwäbischen Zeitung“. Dazu machten Polizei und Feuerwehr gleichzeitig heranziehende schwere Gewitter in der Region die Lage zusätzlich schwer. Ein weiteres Problem: Wegen der Gewitter gab es immer wieder Ausfälle im Handynetz und teilweise auch Probleme mit dem Funk. Zeitweise habe es sogar so ausgesehen, als müsse das Rutenfestgelände geräumt werden. Dann regnete es glücklicherweise aber nur ein paar Tropfen.
Als Brandursache kommt nach ersten Ermittlungen eine Selbstentzündung in Frage. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf etwa 30 000 Euro. Es ist bereits der vierte Brand innerhalb von drei Jahren bei Bausch. 2014 hatte es zweimal kurz hintereinander gebrannt. Damals war zunächst über eine mögliche Brandstiftung spekuliert worden, der Verdacht hatte sich aber nicht bestätigt. Im Juli 2016 mussten die Einsatzkräfte schon wieder in die Bleiche ausrücken. Damals hatte ein überhitzter Müllhäcksler das Feuer ausgelöst. Der Schaden vor genau einem Jahr: 750 000 Euro.
Am Einsatz beteiligt waren über 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Ravensburg, Bad Waldsee, Weingarten und Baienfurt sowie der DRKRettungsdienst Ravensburg und die DRK-Bereitschaften Ravensburg, Weingarten, Baienfurt-Baindt und Mochenwangen.