Bebauungsplan ist aufgestellt
Baugebiet „Wohmbrechts-Nord“entsteht mit 33 Häusern
HERGATZ (hip) - Es geht voran mit dem neuen Baugebiet in Wohmbrechts, in dem nunmehr 33 Häuser entstehen sollen. Die Hergatzer Räte haben in ihrer jüngsten Sitzung bei einer Gegenstimme den Bebauungsplan „Wohmbrechts-Nord“aufgestellt. Allerdings vorbehaltlich der Zustimmung der Beraterin der Gemeinde, Monika Beltinger, Geschäftsführerin von Lars Consult Memmingen. Erst wenn diese vorliegt, geht der Plan in die öffentliche Auslegung und die Beteiligung der Behörden. Nur unter dieser Voraussetzung könne sie zustimmen, hatte Gemeinderätin Heike Kirchmann deutlich gemacht.
Bürgermeister Uwe Giebl nahm den Vorschlag auf und erweiterte den Beschluss um diesen Vorbehalt. Projektleiter Markus Seitz vom Augsburger Planungsbüro „opla“stellte in der Sitzung vor, was sich gegenüber dem Anfang Juli vorgelegten Entwurf geändert hat. Eins der drei ursprünglich vorgesehenen Mehrfamilienhäuser fällt weg.
Die Zahl der Vollgeschosse inklusive Stapelgeschoss für die beiden verbleibenden Häuser ist auf drei begrenzt. Festgeschrieben ist nun statt der bisherigen Gebäudelängen eine maximale Grundfläche von 325 Quadratmetern. Die zulässige Wandhöhe wird von neun Meter auf 9,30 Meter heraufgesetzt. Die Höhe brauche man wegen der Attika für Flach- oder Pultdächer, erklärte Investor und Bauträger Jürgen Gaschler.
Mit dem Wegfall eines Mehrfamilienhauses wird auch die Tiefgarage kleiner. Das Baugebiet ist als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen, bei zwei Grundstücken wird gewerbliche Nutzung zugestanden. Bei den Einfamilien- und Doppelhäusern erhöht sich durch Einbeziehung der Brüstungshöhe für Terrassen die zulässige Wandhöhe von sechseinhalb Metern auf siebeneinhalb Meter. Als Dachformen sind Satteldach oder Zeltdach (bisher Walmdach) festgesetzt, Flach- oder Pultdächer sind bei neun Grundstücken möglich. Die Zahl der Wohneinheiten pro Haus wird auf maximal zwei begrenzt. Auf dem eigenen Grundstück müssen zwei Stellplätze bereitgehalten werden.
Vorgesehen sind 15 öffentliche Stellplätze, was in einem städtebaulichen Vertrag fixiert werden soll. Erschlossen wird das Neubaugebiet von der B 12 aus über die schon bestehende Zufahrtsstraße zwischen den Firmen Gaschler und Pfau. Die in der letzten Sitzung angeregte Verbreiterung der bestehenden Zufahrt war diesmal kein Thema.
Noch nicht zur Gänze ausgereift ist die Erschließungsplanung. Im nördlichen Teil ist ein Regenrückhaltebecken geplant. Über ein im Süden angedachtes sei noch nicht entschieden, sagte Seitz. Kornelia Karg regte mehr Verkehrsraum im südöstlichen Straßenbereich an.
Vor Baumfällung prüfen, ob Fledermäuse nisten
Änderungen gibt es erneut bei der Grünordnung. Im letzten Entwurf war der Erhalt der alten Streuobstbestände festgeschrieben, weil hier Fledermäuse nisten und damit der Artenschutz greift. Nach Rücksprache mit dem Baumgutachter sei das so nicht ganz sinnvoll, übermittelte Projektleiter Seitz.
Bäume sollten erhalten werden, aber unter Beachtung der Verkehrssicherheit. Einige der 13 Bäume würden das nächste Jahr ohnehin nicht überstehen. Bevor man einen Baum fällt, soll nun im Einzelfall geschaut werden, ob hier Fledermäuse nisten. Wenn ja, müssten Sicherungsmaßnahmen getroffen werden, vor allem im Bereich des Spielplatzes und des Gehweges, so Seitz.
Ratsmitglied Klaus Bilgeri nannte die Aussagen im Baumgutachten und zum Artenschutz widersprüchlich. Jürgen Gaschler stellte dazu fest, dass das in der Natur der Sache liege. Auf der einen Seite stehe der Zustand der Bäume im Vordergrund, auf der anderen Seite die Fledermäuse, die eben in Totholz nisten.