Am Wochenende knallen die Peitschen
Die Goißlschnalzer aus Eglofs feiern zünftig ihr 20-jähriges Bestehen.
EGLOFS (jasc) - Die Goißelgruppe des Heimat- und Trachtenvereins D’Syrgensteiner Eglofs feiert am kommenden Sonntag ihr 20-jähriges Bestehen. Zu dem Frühschoppen beim Biergarten „Ochs am Berg“in Untervorholz werden nicht nur Zuschauer, sondern auch viele weitere Goißlergruppen erwartet.
Beim Goißelschnalzen werden Kutscherpeitschen im Takt zu traditioneller volksmusikalischer Begleitung geknallt. Die Kutscher kündigten sich früher durch das Knallen ihrer Peitschen an. Zum Beispiel in Kurven, um vor Gegenverkehr zu warnen. Daraus ist der Brauch des Goißelschnalzens entstanden. „Als die Motorisierung eintrat, sind die Kutschen verschwunden, aber der Brauch ist geblieben“, erklärt Anita Frommknecht Vorsitzende des Trachtenvereins Eglofs.
1997 wurde ihre Gruppe mit vier Goißlern und einer Akkordeonspielerin gegründet. Mittlerweile sind sie zu Zehnt, wenn sie die Peitschen knallen lassen. Das Hobby ist im Verein übrigens den Männern vorbehalten. Das sei früher schon so gewesen und ist bis heute gleich geblieben, sagt Anita Frommknecht. In BadenWürttemberg sei der Brauch nicht so sehr verbreitet, erzählt die erste Vorsitzende. „Bei uns in der Gegend waren wir eine der ersten Gruppen. In Oberbayern gibt es das aber schon viel länger. Dort werden auch richtige Meisterschaften veranstaltet“, so Frommknecht weiter.
Peitschen erreichen Schallgeschwindigkeit
Dort treten meist acht Goißler als Gruppe an. Sie stehen sich in zwei Vierer-Reihen gegenüber und schlagen auf verschiedene Arten mit ihren Peitschen, um unterschiedliche Klangbilder zu erzeugen. Benotet werden sie nach Taktgefühl, Choreografie und Einfallsreichtum bei der Stückauswahl.
Die Faszination hinter dem Hobby erklärt Frommknecht wie folgt: „Wir haben das angefangen, weil es einfach sichtlich viel Spaß macht und unser Programm unheimlich bereichert. Die Goißelschnalzer sind in einem ganzen Abendprogramm zwischen Tänzern und Schuhplattlern ein echtes Highlight. Das macht nochmal richtig Stimmung bei den Zuschauern und damit natürlich auch bei den Goißlern selbst.“
Die Peitschen erreichen Schallgeschwindigkeit, was auch den Knall verursacht. Um die Sicherheit muss sich aber trotzdem niemand Sorgen, sagt Anita Frommknecht: „Bisher ist das bei uns immer gut ausgegangen. Die Burschen, die die Peitschen schlagen, wissen wie es geht. Abgesehen davon stehen sie auf Tischen und schlagen über den Köpfen der Gäste.“
Sie freue sich jetzt auf ein nettes Miteinander, gerade mit den anderen Gruppen. „Das war beim ersten Treffen vor zehn Jahren schon toll, sich kennenzulernen und zu sehen, was andere machen. Und natürlich mit den Anderen zu schnalzen.“