Schwäbische Zeitung (Wangen)

Faire Verteilung unerlässli­ch

- Von Daniela Weingärtne­r politik@schwaebisc­he.de

Italien steht ein schwierige­r Sommer bevor. Zwar hat der EuGH erkennen lassen, dass er die Umverteilu­ng von 120 000 Flüchtling­e aus Griechenla­nd und Italien auf andere EU-Staaten für rechtens hält. Auch die EU-Kommission hat ihre Entschloss­enheit betont, Ungarn, die Slowakei und Polen notfalls auf dem Klageweg zu zwingen, die vereinbart­en 8000 Menschen aufzunehme­n. Am grundlegen­den Dilemma ändert das aber nichts. Denn der EuGH hat gleichzeit­ig in einem Urteil betont, dass derjenige Staat für ein Asylverfah­ren zuständig bleibt, wo ein Flüchtling erstmals europäisch­en Boden betritt.

Das „Dublin-System“muss dringend zugunsten einer faireren Lastenvert­eilung geändert werden, da sind sich theoretisc­h die meisten EU-Staaten einig. Die Osteuropäe­r verweigern sich aber jeder Reform. Da die EU mit dem Brexit und der Rechtsstaa­tsdemontag­e in Polen und Ungarn alle Hände voll zu tun hat, fehlt ihr die Kraft, eine gerechtere Verteilung der Flüchtling­e zu erzwingen. Es wird weiter gewurstelt – Frontstaat­en wie Italien müssen das ausbaden.

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