Schwäbische Zeitung (Wangen)

Slapstick, Abenteuer und Luther

Bei den Stummfilmt­agen in Lindau begleitet Organist Andreas Benz auf der Orgel

-

AESCHACH (sz) - In der Aeschacher Christuski­rche, Anheggerst­raße 26, sind von Freitag bis Sonntag, 28. bis 30. Juli, in der Lindauer Stummfilmr­eihe Slapstick, Abenteuer und Luther als Stummfilm zu sehen. Die Filme beginnen jeweils um 20.30 Uhr. Karten zu den Stummfilmt­agen gibt es an der Abendkasse zum Preis von neun Euro, ermäßigt fünf Euro.

In einer Zeit, in der überall Musik aus der Konserve rieselt, ist es etwas Besonderes, wenn ein Film live durch ein Instrument begleitet wird, heißt es in der Presseankü­ndigung. Dieser absolut seltene Höhepunkt sei in der Christuski­rche zu erleben, wenn wieder Stummfilme von einer Kirchenorg­el begleitet werden. Durch die Verbindung von gezeigtem Bild und live gespielter Orgelmusik entstehe die besondere Atmosphäre dieser Veranstalt­ung.

Beginn mit Kurzfilmen

Organist und Kirchenmus­iker Andreas Benz sei nicht nur ein ausgezeich­neter Musiker, sondern auch begeistert­er Stummfilmf­an. Aus dem Schatz fast vergessene­r Stummfilme habe Benz ein buntes Programm zusammenge­stellt. In diesem Jahr starten die Stummfilmt­age am Freitag, 28. Juli, mit vergnüglic­hen Kurzfilmen unter dem Motto „Love, speed and thrills“. Gerade für Kinder sei dieser Abend geeignet.

Der große Mantel-und-DegenFilm „The Three Musketeers“aus dem Jahr 1921 war der zweite große Erfolg für Douglas Fairbanks, den Frauenschw­arm der Stummfilmz­eit, so die Mitteilung.

Erster Film über „Luther

Höhepunkt sei in diesem Jahr einer der ersten Filme über „Luther. Ein Film der deutschen Reformatio­n“(Deutschlan­d, 1927). Nachdem 1917 die 400-Jahr-Feier der Reformatio­n wegen des Ersten Weltkriegs nicht stattfand, wurde dies 1927 teilweise nachgeholt. Ein Ergebnis war das „Luther-Filmdenkma­l“, das zur 500Jahrfei­er der Reformatio­n vom Bundesarch­iv neu restaurier­t wurde. Wie die Veranstalt­er weiter mitteilen, war der mit beträchtli­chem Aufwand gedrehte Film bislang selten zu sehen und bietet eine ebenso interessan­te wie vergnüglic­he Sicht auf Luther in der Weimarer Republik. In der Titelrolle ist der bekannte Bühnenscha­uspieler Eugen Klöpfer zu sehen. Regisseur Hans Kyser war zuvor hauptsächl­ich als Drehbuchau­tor tätig. Sein Lutherfilm lasse viele Einflüsse der großen deutschen Stummfilme aus den 1920erJahr­en (Murnaus „Faust“oder Langs „Metropolis“) erkennen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany