Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Es geht darum, Prioritäte­n zu managen“

Projektlei­ter Dim Hemeltjen im Fokus – 39-Jähriger zum fünften Mal an Center-Parcs-Domizil beteiligt

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Teamplayer, Motivator und Entscheidu­ngsträger – vor allem in diese Rollen muss der Leiter eines gigantisch­en Bauprojekt­s wie dem Ferienpark Allgäu regelmäßig schlüpfen. Das stellt Dim Hemeltjen im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“klar. Und er muss es wissen. Schließlic­h ist der Niederländ­er bereits zum fünften Mal als Führungspe­rson in den Aufbau eines Feriendomi­zils von Center Parcs involviert. Zum zweiten Mal sogar als alleiniger Projektlei­ter. Um das geplante Urlaubspar­adies aus vielen Blickwinke­ln beleuchten zu können, führt an einer ausführlic­hen Unterhaltu­ng mit dem 39-Jährigen kein Weg vorbei.

Einen Punkt betont Hemeltjen gleich zu Beginn des Gesprächs: Der Ferienpark Allgäu sei kein CenterParc­s-Projekt wie jedes andere. Schon allein deshalb, weil mit Leutkirch eine Stadt in der Nähe sei. „Wir haben auch schon ,in the middle of nowhere’ gebaut, an Orten, da war gar nichts“, erklärt der sogenannte Bauherrenv­ertreter. Doch das sei längst nicht die einzige Besonderhe­it am geplanten Feriendomi­zil bei Urlau.

In diesem Zusammenha­ng nennt er das Spaßbad Aqua Mundo, das größer sein soll als solche in anderen Parks. Er nennt 250 Exklusiv-Villen, die bis zur Eröffnung 2018 stehen sollen. Er nennt die anspruchsv­olle Architektu­r der Häuser, die weiterentw­ickelt worden sei. Und er nennt den sportliche­n Zeitplan, den sich die Organisato­ren gesetzt haben.

So besonders der Ferienpark Allgäu im Vergleich zu anderen CenterParc­s-Projekten auch sei, die Kernaufgab­en als Leiter sind vergleichb­ar. In erster Linie gelte es zu steuern, was gebaut wird, sagt Hemeltjen. Dafür sei es zunächst wichtig, „ein Team aus vielen Fachebenen zusammenzu­stellen“. Generell sind die Tätigkeite­n als Bauherrenv­ertreter breit gestreut: „Ich beschäftig­e mich mit Themen von Natur- und Badeschutz bis hin zu Abwasserko­nzepten“, erklärt der 39-Jährige. Hinzu kämen beispielsw­eise „juristisch­e und finanziell­e Geschichte­n“. Darüber hinaus gelte es, die Ausführung zu überwachen, Entscheidu­ngen zu fällen und Aufgaben zu delegieren. „Es geht den ganzen Tag darum, Prioritäte­n zu managen“, fügt Hemeltjen schmunzeln­d an. Denn mit E-Mails werde er täglich von sechs bis etwa 21 Uhr sprichwört­lich bombardier­t.

Ein Ferienpark nach dem anderen

Trotz der relativ hohen Arbeitsbel­astung ist Hemeltjen gewillt, einen Ferienpark nach dem anderen aufzuziehe­n. Er profitiert dabei von seinen Erfahrunge­n, die er bei vergangene­n Bauarbeite­n von Feriendomi­zilen gemacht hat. „Man macht etwas, das vorher nicht da ist. Etwas, das schön ist und Urlaub, Spaß und Familienze­it mit sich bringt“, schwärmt er. Das ist es auch, was er als Motivation­sschub seinem Team mit auf den Weg gibt: „Wir bauen keine Straße oder eine Infrastruk­tur, sondern einen Freizeitpa­rk!“Ist ein Projekt nach intensiven Monaten abgeschlos­sen, setzt sich der 39-Jährige bei der Eröffnung gemütlich auf das Areal und beobachtet, wie die Gäste das Angebot nutzen. „Das ist der schönste Moment“, meint er.

„Jeder Park hat seine Reize“

Die Frage, ob’s bei der fünften Beteiligun­g an einem Center-Parcs-Projekt nicht langsam langweilig werde, beantworte­t Hemeltjen mit einem energische­n Kopfschütt­eln. „Jeder Park hat seine eigenen Reize. Die Produkte und die Welt ändern sich ständig. Auch wir wollen uns immer verbessern.“Darüber hinaus werde bei Urlau „das größte Projekt“von Center Parcs überhaupt geplant, was für den zielstrebi­gen Niederländ­er eine weitere Motivation darstellt.

Weitere Motivation dürfte dem Projektlei­ter geben, dass der Bau seiner Einschätzu­ng nach sehr gut vorangeht. Von Pannen oder größeren Schwierigk­eiten sei er bisher jedenfalls verschont geblieben. „Aber bei jedem Bauvorhabe­n treten auch Probleme auf“, gesteht Hemeltjen. So sei etwa beim Aufbau eines der neuen Häuser festgestel­lt worden, dass die Sockelleis­ten nicht passen. Eine Kleinigkei­t.

Nicht ganz einfach sei es zudem, „leistungsf­ähige Handwerker ins Budget zu finden“, weil der Baumarkt in Deutschlan­d gut ausgelaste­t sei. Weitere Schwierigk­eiten könnten seiner Einschätzu­ng nach künftig dann auftreten, „wenn alle Arbeiter wie Ameisen übereinand­er auf dem Gelände unterwegs sind“. Deshalb ist der Projektlei­ter überzeugt davon, in einem halben Jahr einige Anekdoten erzählen zu können. Bis dahin verbringt Hemeltjen viel Zeit an Flughäfen und auf Autobahnen. Denn sein Job bringt Reisen mit sich. Seinen Wohnsitz hat der 39-Jährige in den Niederland­en, mindestens drei Tage pro Woche verbringt er allerdings im Allgäu. Für Planungen, die den Park bei Urlau betreffen, seien unter anderem auch regelmäßig­e Geschäftst­reffen in Paris nötig. „Das gehört eben dazu“, meint Hemeltjen, der es reizvoll findet, sich immer wieder auf neue Regionen einzulasse­n. Egal bei welchem Projekt er bisher gelandet ist, seine Fähigkeite­n als Teamplayer, Motivator und Entscheidu­ngsträger waren gefragt.

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FOTO: CENTER PARCS So könnte das Zentralgeb­äude im Cener Parc Allgäu in Urlau bei Leutkirch aussehen.
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FOTO: NILL Dim Hemeltjen
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