Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bislang kein „Pater-Berno-Weg“

-

WANGEN (jps) - Pater-Berno-Weg soll die Erschließu­ngsstraße des neuen Baugebiets Roggenzell-Nord heißen. Das jedenfalls ist der Wille des Ortschafts­rats Neuravensb­urg. Den entspreche­nden Beschluss bestätigte der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung allerdings nicht. OB Michael Lang zog die Vorlage zurück und vertagte das Thema, nachdem im Sitzungssa­al klar wurde, das Pater Berno Rupp lebt. Es sei in ganz Baden-Württember­g unüblich, dass Straßen oder Plätze nach lebenden Personen benannt werden, erklärte Lang, sagte aber auch: „Der Name ist sicher gut gewählt.“

Hintergrun­d: Der 1935 in Bergatreut­e geborene Salvataria­ner-Pater setzt sich seit Anfang der 1990erJahr­e in der rumänische­n Stadt Temesvar mit zahlreiche­n Projekten für Menschen in Not ein, seit 2011 in Form einer Stiftung. Diese Verdienste will Neuravensb­urg würdigen, da Pater Bernos Mutter auf dem direkt an das Baugebiet angrenzend­en Hof Kees geboren wurde, wie Ortsvorste­her Hermann Schad auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“berichtet. Zudem habe er Verwandte, die im Ort wohnten. „Es besteht ein ganz starker persönlich­er Bezug“, so Schad.

Unterdesse­n verweist er auf Beispiele für Brüche der von Lang angeführte­n, seit dem Ende der Nazi-Zeit gängigen Regelung, die gesetzlich nicht festgeschr­ieben sei. So gebe es in Waldorf eine DietmarHop­p-Straße, in Baden-Baden eine auf Tony Marschall gemünzte. Und in Hamburg gab es schon zu dessen Lebzeiten eine nach Helmut Schmidt benannte Uni.

Schad ist von der Namensgebu­ng der Erschließu­ngsstraße in Roggenzell nach wie vor überzeugt. Auch weil es aus Neuravensb­urg heraus schon zahlreiche Benefizakt­ionen für die Stiftung gegeben hat. Nach der Sommerpaus­e will er deshalb im Gemeindera­t einen neuen Anlauf für den Pater-Berno-Weg nehmen, kündigte er an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany