Mehr Platz für Weißensberger Kindertagesstätte
Anbau mit zwei Krippenräumen und Mittagsbetreuung – Erweiterung kostet 1,3 Millionen Euro
WEISSENSBERG - Dass die Kindertagesstätte (Kita) „St. Markus“einen größeren Raumbedarf hat, zeichnet sich schon länger ab. Bereits im Herbst 2015 musste eine Kindergartengruppe mangels Kapazitäten ins Untergeschoss des Pfarrheims ausgelagert werden. Inzwischen ist klar, dass diese vierte Gruppe keine Interimslösung ist, sondern „dauerhaft notwendig“ist, wie Bürgermeister Hans Kern in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend mitteilte.
Abgesehen davon sei die Nachfrage nach Krippenplätzen in letzter Zeit „unerwartet stark“gestiegen. So sind für das neue Kindergartenjahr, das Anfang September beginnt, 23 Kinder für die Krippe angemeldet – zurzeit sind es noch 13 Kinder.
Da davon ausgegangen werden muss, dass die Anmeldezahlen auch mittelfristig weiter steigen, würden so bald wie möglich zusätzliche Räumlichkeiten benötigt, so Kern. Deshalb wird über eine Vergrößerung auch schon länger nachgedacht. Vor knapp einem Jahr wurde Architekt Christian Auerbach (Sigmarszell) von der Kirchenverwaltung beauftragt, mögliche Varianten für eine Erweiterung oder einen Umbau der Kita auszuarbeiten, und zwar unter Einbeziehung des direkt angrenzenden Wohnhauses. Daraufhin hatte Auerbach mehrere Planentwürfe ausgearbeitet und der Diözese Augsburg, dem Träger der Einrichtung, vorgelegt. Von allen Beteiligten, später auch von der Regierung von Schwaben, die für die Förderung des Projekts zuständig ist, wurde Variante 3 favorisiert. Basis dafür war ein sogenanntes Summenraumprogramm für vier Gruppen und eine Krippe mit einer Fläche von knapp 600 Quadratmetern.
Da der Krippenbedarf zwischenzeitlich, wie erwähnt, noch weiter gestiegen ist, entwickelte der Architekt nochmals einen weiteren Entwurf, den er nun in der Ratssitzung präsentierte. Diese Planung sieht Umbauten im Wohnhaus und direkt daneben in nördlicher Richtung einen zweigeschossigen Anbau vor, der in den Hang hinein gebaut werden soll. Beide Gebäude sollen über einen inneren Zugang miteinander verbunden sein. Im Anbau vorgesehen sind zwei Krippenräume mit Schlaf- und Sanitärräumen im Erdgeschoss sowie ein großer Raum im Untergeschoss für die Mittagsbetreuung. Der Umbau im Wohnhaus soll Platz schaffen für die vierte Kindergartengruppe, für eine Küche, einen Personal-/Büroraum und Toiletten. Zudem soll zwischen den beiden Gebäuden ein Aufzug eingebaut werden, um einen barrierefreien Zugang zu gewährleisten.
Die Gesamtkosten für das Projekt schätzt Auerbach auf rund 1,3 Millionen Euro. Davon entfallen rund 950 000 Euro auf den Anbau Krippe und etwa 340 000 Euro für den Umbau des Wohnhauses.