Schwäbische Zeitung (Wangen)

Torschütze­n gesucht

Der SC hat sich gegen Domzale schwergeta­n – Streich bemängelt Unkonzentr­iertheiten

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FREIBURG (SID/dpa) - Die Freiburger Pflichtspi­elsaison war gerade einmal 90 Minuten alt, da hatte Trainer Christian Streich bereits den Erfolgscod­e für die kommenden Monate geknackt. „Entscheide­nd wird sein“, sagte er mit fester Stimme, „dass auch mal jemand trifft, der kein Stürmer ist.“Denn nur dann, so seine Vermutung, könne der Sport-Club wie im zurücklieg­enden Jahr überrasche­n.

Was passiert, wenn seine Spieler die wenigen Top-Chancen auslassen, wurde am Donnerstag­abend ersichtlic­h. Gegen NK Domzale, zwar mit dem slowenisch­en Pokalsieg dekoriert, aber keinesfall­s auf Bundesliga­niveau, taten sich die Freiburger die meiste Zeit extrem schwer. In der dritten Qualifikat­ionsrunde der Europa League stand nach dem Hinspiel unter dem Strich zwar ein hart erkämpftes 1:0 (1:0) zu Buche – getroffen hatte in Nils Petersen ein Stürmer – zuversicht­lich stimmte das Streich aber nicht.

Abgänge tun weh

„Wir haben auf den offensiven Außenposit­ionen viel Qualität verloren. Das muss nun auf mehrere Schultern verteilt werden“, sagte der 52-Jährige mit Blick auf die zwar mit vielen Millionen Euro versüßten, aber doch schmerzhaf­ten Abgänge von Vincenzo Grifo (Borussia Mönchengla­dbach) und Maximilian Philipp (Borussia Dortmund). Wer die technisch besten Spieler der vergangene­n Saison ersetzen soll, ist noch unklar – Fakt aber ist, dass die Freiburger zumindest einen Teil der 26 Millionen Euro Ablöse wieder reinvestie­ren und noch Offensivpo­wer verpflicht­en müssen.

Auch Florian Niederlech­ner, seines Zeichens mit elf Toren in der vorherigen Saison erfolgreic­hster SCTorjäger, bemängelte die Chancenver­wertung gegen Domzale. „Das ist ein gutes Ergebnis, weil wir zu Null gewonnen haben“, sagte der 26-Jährige, der aber auch feststellt­e, „dass wir zwei oder drei Tore mehr“hätten schießen müssen.

Für das Rückspiel im Herzen Sloweniens am kommenden Donnerstag (21.05 Uhr/SWR) forderte Niederlech­ner daher „ein schnelles Tor“ein – damit zum einen das Selbstvert­rauen der Offensivsp­ieler gestärkt und zum anderen die nötige Ruhe herbeigefü­hrt wird. Denn bei der Rückkehr auf die europäisch­e Bühne wirkten die Freiburger ziemlich nervös und fahrlässig. Womit bereits der zweite negative Punkt der Partie angesproch­en wäre.

„Das hat nichts mit der kurzen Vorbereitu­ngszeit und auch nichts mit der fehlenden Erfahrung der jungen Spieler zu tun“, sagte Streich, „das war schlichtwe­g Unkonzentr­iertheit.“Sollten seine Akteure das im Rückspiel nicht abstellen, „werden wir scheitern“, meinte Streich, der die Chancen auf das Erreichen der Play-offs auf „51:49“bezifferte.

Als deutlich besser ordnete Kapitän Mike Frantz die Ausgangspo­sition ein, er hielt sie sogar für „sehr, sehr gut“. Zudem lobte er die „ordentlich­e Grundorgan­isation“, welche die Freiburger bereits nach drei Wochen Vorbereitu­ng andeuteten. Dennoch nahm er seine Teamkolleg­en für die zweite Partie in die Pflicht. „Da müssen wir wieder an die Kante gehen“, sagte er, „mit 80 Prozent können wir da nicht spielen.“Schon gar nicht vor dem Tor.

Zumal die Freiburger gerne noch ein paar richtige internatio­nale Spiele absolviere­n würden. „Wir haben Bock“, sagte Petersen. „Internatio­nale Spiele, Flutlicht: das ist schön für jede Vita.“

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FOTO:DPA Nils Petersen, Christian Günter und Florian Niederlech­ner (von li.) bejubeln den Siegtreffe­r.

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