Schwäbische Zeitung (Wangen)

Halo bleibt ein Streitobje­kt

Cockpitsch­utz Hauptthema in Ungarn

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BUDAPEST (SID) - Sebastian Vettel hatte sein Plädoyer für den neuen Cockpitsch­utz gerade beendet, da legte Fernando Alonso nach. „Wir wären alle glücklich, wenn wir in der Zeit zurückreis­en und die Leben unserer Kollegen retten könnten“, so der Spanier, aber das sei eben keine Option: „Die Sicherheit ist das Wichtigste. Nur darüber sollten wir sprechen.“

Und es wird viel gesprochen. Der Halo ist ein großes Thema rund um den Großen Preis von Ungarn (Sonntag, 14.00 Uhr/RTL und Sky), am ersten Rennwochen­ende. Seit dem Beschluss des Weltverban­des FIA für den Cockpitsch­utz wird eines wieder deutlich: Das Thema Sicherheit spaltet die Formel 1. Die Wortführer, die wichtigste­n Piloten, sind beinahe geschlosse­n für den Bügel über dem Cockpit, der ab der kommenden Saison auf die Autos montiert wird. „Er wird uns Fahrern helfen, wenn schlimme Unfälle passieren“, sagt Ferrari-Star Vettel.

Und auch Lewis Hamilton, anfangs einer der großen Gegner des „hässlichen“Bügels, redet längst nicht mehr gegen die Einführung an. „Die Überlebens­chancen bei verschiede­nsten Unfällen steigen um 17 Prozent, das können wir nicht ignorieren“, sagt der Mercedes-Pilot.

In der vergangene­n Woche hatte die FIA die Entscheidu­ng durchgedrü­ckt. Gegen den Willen vieler Teams, Experten und Fans. Der Halo („Heiligensc­hein“), so die Meinung vieler, sei nicht vereinbar mit den Traditione­n der Formel 1, die seit jeher „oben ohne“fährt. Und auch am Hungarorin­g sprachen sich einige Fahrer gegen die Titakonstr­uktion aus. „Ich denke, dadurch wird die ohnehin schon sehr gute Sicherheit nicht erhöht“, sagte etwa Red-BullYoungs­ter Max Verstappen. „Die Sicherheit ist sowieso schon sehr hoch“, meint auch Nico Hülkenberg. Zudem sorgt der Entwurf an sich für Kritik, schließlic­h schützt er nur bei ganz bestimmten Unfallszen­arien.

Und während die einen diskutiert­en, verwies Daniel Ricciardo die Favoriten auf die Plätze. Der Red-BullPilot fuhr im freien Training (1:18,455 Minuten) die Bestzeit. Vettel (1:18,638) folgte als zweiter, Hamilton (1:18,779) wurde Fünfter.

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FOTO: DPA Der Cockpitsch­utz „Halo“wird bald zum gewohnten Bild.

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