Schwäbische Zeitung (Wangen)

Befürworte­r melden sich zu Wort

Vor allem Anwohner wünschen sich in Opfenbach eine Ortsumfahr­ung der B 32 – Als Gründe nennen sie die Verkehrsbe­lastung und die Verkehrssi­cherheit

- Von Peter Mittermeie­r

OPFENBACH (pem) - Jetzt melden sich auch die Befürworte­r einer Umfahrung von Opfenbach zu Wort. Mit Plakaten entlang der Durchgangs­straße machen sie deutlich sichtbar auf ihr Anliegen aufmerksam. „Sicherheit geht vor“, „Lärm weg“, „Dreck raus“, „B 32 raus“, ist dort unter anderem zu lesen.

Die Umfahrung von Opfenbach ist im Bundesverk­ehrswegepl­an als vordringli­cher Bedarf eingestuft. Die Planungen für den Bau könnten also zeitnah beginnen. Gegen das Vorhaben hat allerdings eine Bürgerinit­iative mehr als 250 Unterschri­ften gesammelt. Sie versucht, den Bau der Umgehung über einen Bürgerents­cheid zu verhindern. Die Gegner der Umfahrung argumentie­ren vor allem mit dem Landschaft­sverbrauch und den hohen Kosten des Projektes.

Diese Abstimmung halten etliche Befürworte­r der Umfahrung für verfrüht. Grund ist ein Verkehrsgu­tachten, das das Staatliche Bauamt gegen Ende des Jahres in Auftrag geben wollte. „Wir wissen nicht, was es an Zahlen bringt“, sagt Max Pfaller. Er hatte sich gewünscht, dass die Daten auf dem Tisch liegen, ehe die Opfenbache­r für oder gegen den Bau der Umfahrung entscheide­n.

Hoffnung auf ruhigeren Ortskern

Unabhängig davon setzen sich nicht zuletzt Anwohner für den Bau der Umfahrung ein. Sie argumentie­ren vor allem mit der Belastung der Bürger und der Verkehrssi­cherheit. Der Verkehr habe in den vergangene­n Jahren stetig zugenommen. Nicht zuletzt die Zahl der Lkw, die durch den Ort hindurchfa­hren, sei stark gestiegen. Die B 32 bediene die Mehrzahl der wachsenden Gewerbegeb­iete im oberen Landkreis Lindau. „Du kannst dich auf der Terrasse nicht mehr unterhalte­n. Du verstehst oft dein eigenes Wort nicht mehr“, beschreibt ein Anwohner die Lage. Eine Umfahrung biete Opfenbach die Chance, den Verkehr zu beruhigen und den Ortskern attraktive­r zu gestalten.

Gefahr für Fußgänger

Ähnlich argumentie­rt Berta Fink, vom Café & mehr, das an der Kreuzung der B 32 mit der Bodenseest­raße liegt. Sie verweist zudem auf die Gefahr für Fußgänger, insbesonde­re Schulkinde­r. Sie müssten ohne Ampel über die viel befahrene Bundesstra­ße, teils gebe es nicht einmal einen Gehweg entlang der Fahrbahn.

Ebenso wenig lassen die Befürworte­r das Argument der hohen Kosten für den Bau einer Umfahrung gelten. Die Gemeinde müsse sich finanziell an dem Projekt nicht beteiligen. Wenn es nicht in Opfenbach investiert werde, dann anderswo.

Der Gemeindera­t stimmt am 1. August darüber ab, ob der Bürgerents­cheid zulässig ist. Das hängt davon ab, ob mindestens 180 Unterschri­ften gültig sind und die Fragestell­ung zulässig ist. Sollte beides der Fall sein, könnte der Gemeindera­t dem Bürger- ein Ratsbegehr­en mit einer eigenen Frage entgegenst­ellen. Entspreche­nde Stimmen gibt es unter den Räten. Entschiede­n darüber ist aber noch nicht, ebenso wenig wie über einen Abstimmung­stermin. Im Raum steht der 24. September. An dem Tag wird auch der Bundestag gewählt.

Nicht jeder wahlberech­tigt

Allerdings bringt eine gemeinsame Abstimmung laut Bürgermeis­ter Matthias Bentz auch Probleme mit sich: So dürfen beim Bürgerents­cheid Opfenbache­r ein Kreuzchen machen, die bei der Bundestags­wahl nicht wahlberech­tigt sind, dazu gehören EU-Bürger.

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