Befürworter melden sich zu Wort
Vor allem Anwohner wünschen sich in Opfenbach eine Ortsumfahrung der B 32 – Als Gründe nennen sie die Verkehrsbelastung und die Verkehrssicherheit
OPFENBACH (pem) - Jetzt melden sich auch die Befürworter einer Umfahrung von Opfenbach zu Wort. Mit Plakaten entlang der Durchgangsstraße machen sie deutlich sichtbar auf ihr Anliegen aufmerksam. „Sicherheit geht vor“, „Lärm weg“, „Dreck raus“, „B 32 raus“, ist dort unter anderem zu lesen.
Die Umfahrung von Opfenbach ist im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf eingestuft. Die Planungen für den Bau könnten also zeitnah beginnen. Gegen das Vorhaben hat allerdings eine Bürgerinitiative mehr als 250 Unterschriften gesammelt. Sie versucht, den Bau der Umgehung über einen Bürgerentscheid zu verhindern. Die Gegner der Umfahrung argumentieren vor allem mit dem Landschaftsverbrauch und den hohen Kosten des Projektes.
Diese Abstimmung halten etliche Befürworter der Umfahrung für verfrüht. Grund ist ein Verkehrsgutachten, das das Staatliche Bauamt gegen Ende des Jahres in Auftrag geben wollte. „Wir wissen nicht, was es an Zahlen bringt“, sagt Max Pfaller. Er hatte sich gewünscht, dass die Daten auf dem Tisch liegen, ehe die Opfenbacher für oder gegen den Bau der Umfahrung entscheiden.
Hoffnung auf ruhigeren Ortskern
Unabhängig davon setzen sich nicht zuletzt Anwohner für den Bau der Umfahrung ein. Sie argumentieren vor allem mit der Belastung der Bürger und der Verkehrssicherheit. Der Verkehr habe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Nicht zuletzt die Zahl der Lkw, die durch den Ort hindurchfahren, sei stark gestiegen. Die B 32 bediene die Mehrzahl der wachsenden Gewerbegebiete im oberen Landkreis Lindau. „Du kannst dich auf der Terrasse nicht mehr unterhalten. Du verstehst oft dein eigenes Wort nicht mehr“, beschreibt ein Anwohner die Lage. Eine Umfahrung biete Opfenbach die Chance, den Verkehr zu beruhigen und den Ortskern attraktiver zu gestalten.
Gefahr für Fußgänger
Ähnlich argumentiert Berta Fink, vom Café & mehr, das an der Kreuzung der B 32 mit der Bodenseestraße liegt. Sie verweist zudem auf die Gefahr für Fußgänger, insbesondere Schulkinder. Sie müssten ohne Ampel über die viel befahrene Bundesstraße, teils gebe es nicht einmal einen Gehweg entlang der Fahrbahn.
Ebenso wenig lassen die Befürworter das Argument der hohen Kosten für den Bau einer Umfahrung gelten. Die Gemeinde müsse sich finanziell an dem Projekt nicht beteiligen. Wenn es nicht in Opfenbach investiert werde, dann anderswo.
Der Gemeinderat stimmt am 1. August darüber ab, ob der Bürgerentscheid zulässig ist. Das hängt davon ab, ob mindestens 180 Unterschriften gültig sind und die Fragestellung zulässig ist. Sollte beides der Fall sein, könnte der Gemeinderat dem Bürger- ein Ratsbegehren mit einer eigenen Frage entgegenstellen. Entsprechende Stimmen gibt es unter den Räten. Entschieden darüber ist aber noch nicht, ebenso wenig wie über einen Abstimmungstermin. Im Raum steht der 24. September. An dem Tag wird auch der Bundestag gewählt.
Nicht jeder wahlberechtigt
Allerdings bringt eine gemeinsame Abstimmung laut Bürgermeister Matthias Bentz auch Probleme mit sich: So dürfen beim Bürgerentscheid Opfenbacher ein Kreuzchen machen, die bei der Bundestagswahl nicht wahlberechtigt sind, dazu gehören EU-Bürger.