Schwäbische Zeitung (Wangen)

Experte: Schleckerp­leite drohte Ende 2009

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STUTTGART (dpa) - Die Insolvenz des Drogerieko­nzerns Schlecker ist nach Auffassung eines Sachverstä­ndigen schon Ende 2009 absehbar gewesen. „Nach meinem Dafürhalte­n drohte Ende 2009 die Zahlungsun­fähigkeit“, sagte der Gutachter Michael Harz am Montag im Prozess vor dem Landgerich­t Stuttgart. Es habe über Jahre einen klar erkennbare­n negativen Trend gegeben. Das Programm zum Umbau von Schlecker sei zwar gut gewesen, aber zu spät gekommen und nicht mehr finanzierb­ar gewesen.

Der Sachverstä­ndige, der die Schlecker-Finanzen im Auftrag der Staatsanwa­ltschaft rückblicke­nd analysiert hatte, unterstütz­te mit seiner Aussage die These der Anklage. Sie geht davon aus, dass spätestens Ende 2009 die Zahlungsun­fähigkeit drohte und der Gründer Anton Schlecker über die Lage im Bilde war. Schlecker weist das zurück. Die Verteidigu­ng hat beantragt, noch einen weiteren Sachverstä­ndigen zu hören.

Die Anklage wirft Schlecker vorsätzlic­hen Bankrott vor. Er soll außerdem Geld aus dem Unternehme­n gezogen und an seine Kinder Lars und Meike verschoben haben, die wegen Beihilfe angeklagt sind.

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