Stender GmbH stellt Neubau vor
Die Bauarbeiten auf dem Grundstück an der Simoniusstraße sollen 2019 starten
WANGEN - In einer gemeinsamen Runde mit dem Landtagsabgeordneten Raimund Haser haben Michael Stender und Joachim Stohr von der Stender Verwaltungs-GmbH zusammen mit Architekt Phillip Grath das Modell für ihren Neubau in der Simoniusstraße vorgestellt. Bisher ist das Unternehmen in drei Gebäuden im anliegenden Wohngebiet in der Kopernikusstraße beheimatet. Die Grenzen für weiteres Wachstum sind dort erreicht, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Michael Stender. Im neuen Gebäude ist voraussichtlich Platz für 60 bis 80 Mitarbeiter.
Laut Liegenschaftsamtleiter Armin Bauser sah der ursprüngliche Bebauungsplan Wohungsbau auf dem Grundstück vor. Dieser wurde jedoch wegen der benachbarten Industrie und ihrer Emissionen nicht genehmigt. „Städtische Überlegungen für ein Tagungshotel stießen auf wenig Interesse bei Investoren. Vor einigen Jahren meldete dann Stender Bedarf für Vergrößerungen an und kaufte das Grundstück“, so Armin Bauser. „Als Dienstleister haben wir keine Emissionen, die das angrenzende Wohngebiet betreffen. Daher war die Stadt sehr glücklich, dort eine Lösung gefunden zu haben“, sagt Michael Stender.
Kunstmuseum ist Vorbild
Die Tatsache, dass sich das neue Gebäude zwischen Wohn- und Gewerbegebiet befindet, fand ebenfalls Eingang in die Planung. „Wir sind da im Übergang und dementsprechend auch etwas schuldig gewesen. Deswegen soll die Fassade nicht mit Beton gebaut werden“, erklärt Architekt Philipp Grath.
Als Vorbild für die Ziegelfassade diente ein Gebäude in Ravensburg, erzählt Michael Stender schmunzelnd: „Ich bin ja kunstaffin und daher hat mir die Fassade des Kunstmuseums in Ravensburg gut gefallen. Da sind wir mit 20 Proben hingefahren und haben verglichen.“Zudem sei die Ziegelfassade auch wirtschaftlich vorteilhaft, da sie wartungsfrei und zeitlos sei.
Ob das Gebäude wie im Entwurf realisierbar ist, hänge aber stark von der Zusage der Förderung durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, kurz ELR, ab. Das Programm ist das zentrale Förderangebot für die strukturelle Entwicklung ländlich geprägter Gemeinden und Dörfer in Baden Württemberg und könnte den Neubau mit bis zu 200 000 Euro bezuschussen. Vorbehaltlich der Genehmigung ist 2019 Baubeginn.
Stender hatte sich mit einem ersten Entwurf bereits für das Förderprogramm beworben. Er sah Investitionen in Höhe von 5,7 Millionen Euro vor. Zu hoch für das entscheidende Gremium des ELR. Der Antrag wurde nicht bewilligt. Daraufhin wurde der Entwurf überarbeitet und unter anderem das Kellergeschoss gestrichen. Der aktuelle Entwurf, mit dem sich die GmbH erneut bewirbt, rechnet nun mit Investitionen von 4,85 Millionen Euro. „Das Gebäude wird definitiv gebaut. Ohne Förderung jedoch nicht in seiner jetzigen Form“, erläutert Michael Stender.
Landtagsabgeordneter Raimund Haser (CDU) sieht mit dem neuen Entwurf gute Chancen für eine Bewilligung des ELR: „Außerdem geht die Firma aus dem Wohngebiet heraus und schafft so zusätzlich neuen Wohnraum.“Die Schaffung von Wohnraum ist eines der Kernziele des ELR. 50 Prozent des Förderbudgets sind von vorneherein für dieses Ziel reserviert. „Auf unserem jetzigen Gelände werden mindestens zwölf Wohnungen entstehen“, sagt Michael Stender. Wie genau stehe aber noch nicht fest. „Die bisherigen Gebäude könnten in Wohnungen umgewandelt werden. Vielleicht werden aber zwei Gebäude abgerissen und auf dem Parkplatz soll auch noch Wohnraum entstehen.“