Schwäbische Zeitung (Wangen)

Stümperhaf­ter Zickzackku­rs

- Von Christine Longin politik@schwaebisc­he.de

Emmanuel Macron muss sich warm anziehen, denn ihm schlägt ein rauer Wind entgegen. Drei Monate nach seiner Wahl ist der französisc­he Staatschef in den Umfragen abgestürzt wie vor ihm kaum ein anderer Präsident. Die Hälfte der Franzosen ist mit seinen Entscheidu­ngen nicht zufrieden.

Handwerkli­ch hat Macron einiges richtig, aber auch vieles falsch gemacht. Richtig war seine Arbeitsrec­htsreform, für die er nun grünes Licht im Parlament bekam. Doch 65 Millionen Menschen ist der frühere Wirtschaft­sminister eine Erklärung schuldig, was er genau reformiere­n will. Diese Selbstherr­lichkeit ist auch Macrons größtes Manko. Sie bekommen die Franzosen vor allem bei den Budgetkürz­ungen bitter zu spüren. Anscheinen­d ohne Plan setzt die Regierung den Rotstift an. Schon ist von einer „Hollandisi­erung“Macrons die Rede. Kein gutes Wort für einen, der alles anders und besser machen wollte. Doch sein stümperhaf­ter Zickzackku­rs, gut zu erkennen in der Sparpoliti­k, erinnert in der Tat an François Hollande. Die ersten drei Monate sind laut Meinungsfo­rschern entscheide­nd für eine Präsidents­chaft. Macron hat sie verschenkt.

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