„15-mal mehr Verbraucher rufen unsere Webseite auf“
Tobias Schmidt hat mit Dietmar Tepe, Geschäftsführer des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT), über den Eierskandal gesprochen.
Wo sind mit Fipronil belastete Eier in Deutschland inzwischen aufgetaucht und in welcher Zahl sind sie in den Handel gelangt?
Nach unserem jetzigen Kenntnisstand haben etwa 100 niederländische, vier deutsche und ein belgischer KAT-Betrieb das Mittel DEGA 16 bezogen.
Wie wird sichergestellt, dass keine weiteren Eier in Umlauf kommen?
Nach Bekanntwerden, welche KATBetriebe DEGA 16 verwendet haben, wurden diese für das System umgehend gesperrt. Es wird zurzeit geprüft, ob und in welchem Umfang die von den genannten Betrieben erzeugten Eier tatsächlich mit Fipronil belastet sind. Unabhängig davon haben wir sichergestellt, dass gegenwärtig keine Eier aus diesen Betrieben neu in den Handel gelangen. Erst, wenn eine behördliche Überprüfung den Eiern eine Unbedenklichkeit bescheinigt, werden diese Betriebe wieder für das KATSystem zugelassen und dürfen den Handel beliefern.
Für Kinder kann es gefährlich werden, mit Fipronil belastete Eier zu verzehren. Wie können die Kunden erkennen, dass sie verdächtige Eier gekauft haben?
Auf den Internetportalen www.lebensmittelwarnung.de und www.bfr.bund.de finden Verbraucher weitere Informationen. Sofern es sich um Eier aus KAT-Legebetrieben handelt, können Verbraucher auch auf unserer Homepage www.was-steht-auf-dem-ei.de weitere Informationen erhalten. Sollte ein KAT-Betrieb von Fipronil betroffen sein, so erhält der Verbraucher nach Eingabe der Printnummer den Hinweis: „Dieser Betrieb produziert aktuell keine KAT-Ware.“Das bedeutet, dass der Betrieb für das KAT-System gesperrt ist und den Handel mit keinen Eiern beliefert. 15-mal mehr Verbraucher als sonst rufen derzeit unsere Webseite beziehungsweise unsere App auf. Das zeigt, wie groß das Informationsbedürfnis aktuell ist.
Das Vertrauen der Verbraucher in Bioprodukte wird erschüttert. Sind hier schwarze Schafe unter den Betrieben für den Skandal verantwortlich, oder ist womöglich die ganze Branche betroffen?
Anhand der bereits veröffentlichten Printnummern lässt sich erkennen, dass nicht nur die Bio-Eier betroffen sind, sondern auch Eier aus anderen Haltungsformen.