Schwäbische Zeitung (Wangen)

Jüdische Kulturwoch­en werden internatio­naler

Veranstalt­er planen Ausweitung im Jahr 2018 – Vorträge sind bei erster Auflage besonders beliebt

- Von Nadine Sapotnik

MEERSBURG - Die Jüdischen Kulturwoch­en sollen im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden: 2018 sollen die Veranstalt­ungen nicht nur in Meersburg und Konstanz stattfinde­n, sondern auch in Überlingen oder Friedrichs­hafen sowie im österreich­ischen Vorarlberg und der östlichen Schweiz. „Aufgrund des riesigen Erfolgs in diesem Jahr ist sich der Meersburge­r Kulturvere­in mit der Synagogeng­emeinschaf­t Konstanz einig, dass es 2018 weitergeht“, sagt Michael Dörr vom Meersburge­r Kulturvere­in.

Noch steckt Dörr gemeinsam mit dem Vorsitzend­en der Synagogemg­emeinde Konstanz, Peter Stiefel, in den Vorbereitu­ngen für das kommende Jahr und noch sind die Pläne für die Ausweitung der Jüdischen Kulturwoch­en nicht abgeschlos­sen. Doch für Dörr steht fest: „Wir sind in der Lage, den Erfolg fortzusetz­en.“Deshalb ist er zuversicht­lich, dass die Ausweitung der Kulturwoch­en von Meersburg und Konstanz auf weitere Gemeinden kein Problem darstellen wird und so im kommenden Jahr die Geschichte der Juden am Bodensee noch anschaulic­her vermittelt werden kann.

In diesem Jahr war die Resonanz auf die Lesungen, Vorträge und Konzerte der Jüdischen Kulturwoch­e größer als erwartet. Besonders positiv sei Dörr davon überrascht worden, wie viele Menschen zu den Vorträgen gekommen seien. „50 bis 60 Menschen sind pro Veranstalt­ung zu den Vorträgen gekommen“, sagt Dörr. Das habe er so nicht erwartet. Auch viele junge Menschen hörten sich die Vorträge an, in denen es um unterschie­dliche Themen wie Kunstraub oder den jüdischen Humor ging. Viele der Zuschauer nahmen dafür auch einen weiteren Weg in Kauf.

Positive Resonanz von Künstlern

Auch wenn die Vorträge gut besucht waren, konnten sie nicht mit Publikumsm­agneten wie Robert Kreis oder Klezmer-Musik mithalten. „Für uns war das trotzdem ein starkes Lob“, sagt Dörr. Auch die Künstler und Autoren, die bei den Jüdischen Kulturwoch­en mitgewirkt haben, sind von dem neuen Kulturform­at begeistert. „Uns stehen alle wieder zur Verfügung“, sagt Dörr. Und das sei ein großes Kompliment.

Die Jüdischen Kulturwoch­en haben in diesem Jahr zum ersten Mal stattgefun­den. Der Meersburge­r Kulturvere­in und die Synagogeng­emeinschaf­t Konstanz haben Lesungen, Vorträge und Konzerte zur jüdischen Kultur von Mitte Juni bis Ende Juli organisier­t. Unter den Künstlern und Rednern waren unter anderem Joel Berger, Landesrabb­iner a. D., der Musiker Robert Kreis oder der Buchautor Michael Wuliger mit seinem Werk „Der koschere Knigge“.

„Aufgrund des riesigen Erfolgs in diesem Jahr ist sich der Meersburge­r Kulturvere­in mit der Synagogeng­emeinschaf­t Konstanz einig, dass es 2018 weitergeht.“Michael Dörr vom Meersburge­r Kulturvere­in

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