Der doppelte Ludwig
Für viele Füssener ist Jan Amman bis heute als König die Nummer eins – Jetzt kehrt er als Zweitbesetzung zurück
FÜSSEN - Es ist die Zweitbesetzung für die Titelrolle, die für so manchen Musicalfreund die Vorfreude auf die Wiederkehr des Königs noch steigert: Jan Amman hatte schon beim ersten Füssener Musical „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“den Märchenkönig verkörpert und war auch bei „Ludwig2“von der Premiere weg auf der großen Drehbühne des Festspielhauses am Forggensee zu erleben. Bis heute sehen ihn deshalb viele in der Region als Nummer eins auf dem Musical-Thron. Sie können sich die Termine 6. bis 10. August sowie 15. und 27. August notieren – dann gibt Ammann bei neun Vorstellungen wieder den legendären König.
Erfahrung fehlt freilich auch Matthias Stockinger nicht, der Erstbesetzung. Er hatte nicht nur beim vorübergehenden Ausflug des Musicals 2011 nach Kempten in Königsblau auf der Bühne der Bigbox Allgäu gestanden, sondern auch wesentlichen Anteil am Erfolg der Neuauflage im vergangenen Jahr in Füssen. Ihm zur Seite stand und steht Anna Hofbauer, die – von zwei Vorstellungen abgesehen – dieses Jahr vom 3. bis 27. August fast durchgehend Sisi verkörpert.
Für die Wiederaufnahme verspricht Regisseur und Produzent Benjamin Sahler „eine signifikante Qualitätssteigerung“bei Technik und Bühnenbild im Vergleich zum Vorjahr, als die Insolvenz des Festspielhauses für reichlich Unruhe gesorgt hatte. Immerhin haben die neuen Eigentümer schon viel Geld ins Gebäude und die Technik des Hauses gesteckt, das nun Ludwigs Namen trägt. Dramaturgisch soll die 2017er Auflage die des Vorjahres ebenfalls übertreffen. „Wir präsentieren die Handlung etwas straffer mit besserer Verzahnung der Szenen“, verspricht Sahler. Auch die Todesszene des Königs habe er noch einmal überarbeitet.
Dass „Ludwig2 “nun jeden August in Füssen läuft, darauf will sich Sahler aber noch nicht festlegen. Das hänge zum einen von der Resonanz ab – nach einer Auslastung von mehr als 70 Prozent im vergangenen Jahr liege man heuer dem bisherigen Kartenvorverkauf nach auf jeden Fall über 50 Prozent. Zum anderen gelte es, die Vertriebsstrukturen zu verbessern. Während die Zusammenarbeit mit den örtlichen Hotels hervorragend funktioniere, bräuchten beispielsweise Busunternehmen einen längeren Vorlauf. Außerdem gelte es, auch Besucher aus größerer Entfernung anzulocken. Helfen könnte da schon der Fernsehaufritt an diesem Sonntag in „Immer wieder sonntags“ab 10.03 Uhr in der ARD. Und dann wäre es ja auch eine Überlegung wert, den König vielleicht mal zu Weihnachten statt im Hochsommer in Ludwigs Festspielhaus zu präsentieren.