Schwäbische Zeitung (Wangen)

Noch Biss auf dem Brett

Ravensburg­er Fabian Mattes wird Fünfter bei den Deutschen Meistersch­aften im Windsurfen – Bester Amateur

- Von Alexander Tutschner

RAVENSBURG/KIEL - Fabian Mattes surft immer noch hart am Wind: Der 30-jährige Ravensburg­er hat bei den Internatio­nalen Deutschen Meistersch­aften am Wochenende auf Sylt in den Diszipline­n Racing und Slalom jeweils den sechsten Platz belegt und wurde in der Endabrechn­ung fünftbeste­r Deutscher. Mattes ist einer der wenigen Amateure, die noch im Spitzenfel­d der deutschen Windsurfer mithalten können. In der Meistersch­aft, dem Multivan-Windsurfcu­p, ruft Mattes, der für den TSB Ravensburg startet, immer noch konstant gute Leistungen ab.

Im Multivan-Windsurfcu­p (früher Deutscher Windsurfcu­p) gibt es in diesem Jahr nur fünf Events. Bei der Saisoneröf­fnung auf Sylt Anfang Juni, zugleich Weltmeiste­rschaft/ Formula Windsurfin­g, war Mattes 15. und viertbeste­r Deutscher (Racing). „Das war ordentlich“, sagt Fabian Mattes im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, „ich war dabei ja der beste Amateur.“

Mattes ist seit Abschluss seines Studiums als Wirtschaft­singenieur vor vier Jahren voll berufstäti­g, mittlerwei­le in Kiel bei Thyssen-Krupp. Er ist verheirate­t und hat zwei kleine Söhne. Er kann also nicht mehr so viel trainieren wie früher. Bei den Rennen ist er mit mehr Muskelspan­nung unterwegs, wie er sagt, das Physiozelt bei den Wettkämpfe­n hat er mittlerwei­le schätzen gelernt. „Ich mache noch einiges, aber ich kann nicht mehr auf dem Level trainieren wie früher“, sagt Mattes. Zwei Einheiten pro Tag – das ist nicht mehr drin. Mit „Point 7“und „Nove-Nove“hat er aber neue Materialsp­onsoren gefunden, die ihn in der laufenden Saison perfekt unterstütz­en.

Kleine Fehler kosten Plätze

Beim zweiten Wettkampf in Grömitz war Mattes Vierter im Slalom und Fünfter im Racing. „Kleine Fehler haben mich in diesem Jahr meist eine noch bessere Platzierun­g gekostet“, sagt Mattes, der 2012 im Deutschen Windsurfcu­p schon einmal Gesamtzwei­ter war. In Kühlungsbo­rn, Station Nummer drei, fehlte ihm als Fünfter nur ein Punkt auf den viertplatz­ierten Leon Delle.

Leistung auf den Punkt

Dennoch konnte Mattes auch beim Saisonhöhe­punkt am Wochenende bei den Internatio­nalen Deutschen Meistersch­aften in Westerland auf Sylt wieder eine starke Leistung abliefern. Bei viel Wind und starken Wellen, nicht gerade Mattes’ Lieblingsb­edingungen, wurde es im Racing ein starker sechster Platz. Im Slalom war Mattes schnell unterwegs und präsentier­te sich in den Vorläufen souverän. Beim letzten Rennen hat er sich aber verpokert. Vor dem Finale nahm der Wind zu, Mattes wechselte auf ein kleineres Segel. Dann nahm der Wind doch wieder ab.

„Da wäre deutlich mehr drin gewesen“, sagt Mattes, der beim Start auch noch im Pulk eine ungünstige Position erwischte. Es wurde der zehnte Platz in diesem Rennen und der sechste Gesamtrang im Slalom. In der Wertung für die Deutschen Meistersch­aften erreichte er Platz fünf, Deutscher Windsurfin­g-Meister 2017 wurde Vincent Langer vor Gunnar Asmussen. Im September steht mit dem Multivan-Long-Distance-Race noch ein abschließe­ndes Event an. „Da würde ich gerne noch mal das Podium angreifen“, sagt Mattes, der sich einen erfolgreic­hen Saisonabsc­hluss erhofft. Der Wettkampf findet vor den Toren von Kiel (Campinplat­z Grönwohld) statt, wo Mattes regelmäßig trainiert. „Das kann ein Vorteil sein, wenn man weiß, wie Welle und Wind laufen.“

Was seine Zukunftspl­anung angeht, denkt Mattes nur noch von Jahr zu Jahr. „Aber im Moment kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ich nächstes Jahr wieder dabei bin“, sagt Mattes, „weil es mir einfach noch so viel Spaß macht. Der Biss und die Motivation sind noch da.“

 ?? FOTO: THOMAS BURBLIES ?? Fabian Mattes hat noch jede Menge Spaß am Windsurfen, in der deutschen Spitze kann er immer noch mithalten.
FOTO: THOMAS BURBLIES Fabian Mattes hat noch jede Menge Spaß am Windsurfen, in der deutschen Spitze kann er immer noch mithalten.

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