Schwäbische Zeitung (Wangen)

Dopingverd­acht bei Berlin-Marathon

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KÖLN (SID) - Nach Recherchen der ARD gerät ein Name aus den Siegerlist­en des Berlin-Marathons unter Dopingverd­acht. Das geht aus einer neuen Dokumentat­ion der Dopingreda­ktion vom Donnerstag­abend hervor. Darin gibt eine anonyme Person in einem mit versteckte­r Kamera gedrehten Gespräch die Einnahme von EPO und Wachstumsh­ormonen zu. Nach Informatio­nen der ARD-Dopingreda­ktion soll diese Person aus Äthiopien stammen.

Zudem sollen in der Vergangenh­eit vom niederländ­ischen Sportmanag­er Jos Hermens betreute Läufer Kontakt zum umstritten­en Freiburger Sportarzt Lothar Heinrich gehabt haben. Heinrich gilt als eine der zentralen Figuren im Dopingskan­dal um den Radrennsta­ll Team Telekom. Ein anonymer Informant berichtet in der Dokumentat­ion davon, dass Heinrich „Dopingplän­e“für Leichtathl­eten erstellt habe.

Hermens äußerte auf ARD-Anfrage, dass es zwar Kontakte einiger seiner Läufer zur Freiburger Sportmediz­in gegeben habe, allerdings nicht zu Heinrich selbst. In einem Artikel auf der offizielle­n Homepage des Leichtathl­etik-Weltverban­des IAAF aus dem Jahr 2004 soll Hermens allerdings selbst erklärt haben, dass der zweimalige Olympiasie­ger und ehemalige Marathon-Weltrekord­ler Haile Gebrselass­ie, einer seiner Sportler, Heinrich konsultier­t habe. Gebrselass­ie sagte der ARD, dass er nie bei Heinrich gewesen sei und nie gedopt habe.

Die Universitä­t Freiburg erklärte in einer Stellungna­hme an die ARD, dass sie keine Kenntnis von einer Behandlung afrikanisc­her Leichtathl­eten habe. Lothar Heinrich äußerte sich nicht.

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