Schwäbische Zeitung (Wangen)

Chaostage

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Das Schlimmste an der fußballlos­en Zeit? Ist, dass es sie nicht mehr gibt – nirgends. Da kicken irgendwo in den Niederland­en die Mädels um höchste Kontinenta­lpokalehre­n, da jettet die halbe Liga um den dreivierte­l Globus, nur damit dann in Shenzen München gegen Mailand 0:4 verliert. Hätte man in Ober-, Unter-, ja sogar Mittelgies­ing billiger haben können! Was aber nicht unser Problem ist. Unser Problem ist, das aus den belanglose­sten Testspiele­n mit Inbrunst Chaostheor­ien abgeleitet werden, die im wesentlich­en besagen, dass beispielsw­eise der deutsche Rekordmeis­ter sich bestenfall­s in die Relegation rettet kommendes Frühjahr. Nur weil er diesen Sommer, experiment­ierenderwe­ise, so gerne „null zu“spielt statt „zu null“. Wenn’s so einfach wäre mit den Prognosen ..., wären wir längst Toto-Milliardär, würden uns unseren Privat-Neymar leisten können und würden ihn – gemein! – stets nur in Vorbereitu­ngspartien einsetzen. Allen Bayern-0:4-Leidenden aber sei vorher noch eine alte Fußballerw­eisheit mit in den womöglich weiterhin so schmerzhaf­ten Resttestso­mmer gegeben: Einfach mal den ZweitligaD­ritten herausford­ern – denn: Egal, wie hoch dein Rückstand ist, gegen Dynamo Dresden. (lin)

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