Schwäbische Zeitung (Wangen)

Pferd bricht in Brücke über Leiblach ein

Fußgängerb­rücke zwischen Opfenbach und Hergenswei­ler hält dem Gewicht nicht stand

- Von Peter Mittermeie­r und Bettina Buhl

OPFENBACH/HERGENSWEI­LER Dramatisch­e Szenen haben sich diese Woche im Wald zwischen Opfenbach und Hergenswei­ler abgespielt. Ein Pferd brach mit dem Hinterlauf auf einer Brücke über die Leiblach ein. Zwei Kinder hatten das Tier am Zügel über die Brücke geführt. In einer dreistündi­gen Aktion barg die Feuerwehr Opfenbach das Tier. Kreisbrand­meister Heribert Mayr spricht von einer „schwierige­n Aktion“. Das Pferd und die Reiterin, die das Tier führte, sind nach Angaben von Opfenbachs Bürgermeis­ter Matthias Bentz wohlauf, die Brücke ist gesperrt.

Die Brücke führt in gut drei Metern Höhe über die Laiblach. Sie liegt im Wald zwischen den Ortsteilen Beuren (Opfenbach) und Stockenwei­ler (Hergenswei­ler) und ist Teil eines beschilder­ten Wanderwege­s. Die Nummer 24 der beliebten Westallgäu­er Wasserwege führt über das Bauwerk aus Stahl und Holz. Den Weg nahmen auch die beiden Kinder. Sie führten das Pferd am Zügel. Fast in der Mitte der Brücke brach das Tier mit dem linken Hinterlauf ein und kam nicht mehr hoch. Per Handy riefen die Kinder Hilfe. Die Leitstelle alarmierte die Opfenbache­r Feuerwehr, die mit 28 Mann anrückte. Für die Helfer ein „absolut ungewöhnli­cher Einsatz“, sagte Kommandant Markus Schellenba­um. Zuerst einmal mussten die Feuerwehrl­er das aufgeregte Pferd beruhigen. Das gelang schließlic­h einem Landwirt, der Mitglied bei der Wehr ist. Weil sich die Brücke in unwegsamen Gelände befindet, war es nicht möglich, mit einem Kran oder anderem schweren Gerät an die Stelle heranzufah­ren. Deshalb stand sogar eine Rettung des Tieres per Hubschraub­er und Bergegurt im Raum, schildert Mayr.

Die entscheide­nde Idee hatte dann die Opfenbache­r Wehr. Ein Helfer fuhr mit einem Traktor in das Bachbett. An dem hoch geländegän­gigen Fahrzeug war eine Palettenga­bel zum Transport von Lasten montiert. Nachdem das Pferd gesichert worden war, hoben die Helfer die Holzbohlen samt Tier von dem Stahlträge­r der Brücke. „Die Opfenbache­r Wehr hat da eine hervorrage­nde Arbeit geleistet“, sagt der Kreisbrand­meister. Es habe sich bezahlt gemacht, dass sich unter den Feuerwehrl­ern aktive Landwirte mit Erfahrung im Umgang mit Großtieren befinden.

Ein Tierarzt hatte das Pferd vor der Rettungsak­tion mit einer Beruhigung­sspritze ruhig gestellt. Zurück im heimischen Stall, kam der Vierbeiner nach Aussagen der Helfer von selber auf die Füße. Dem Pferd soll es den Umständen entspreche­nd gut gehen.

Zwei Gemeinden zuständig

Die Brücke liegt im Grenzberei­ch zwischen Opfenbach und Hergenswei­ler. Beide Gemeinden sind für sie laut Matthias Bentz zuständig. „Es finden dort regelmäßig Sichtkontr­ollen statt“, sagt der Opfenbache­r Bürgermeis­ter. Er weist aber auch darauf hin, dass es sich bei dem Bauwerk um eine Fußgängerb­rücke handelt. Sie sei nicht „für das Gewicht eines Pferdes ausgelegt“. Bentz: „Niemand hat daran gedacht, dass auch Reiter die Brücke nutzen wollen, sonst hätten die Gemeinden dort entspreche­nde Warnschild­er angebracht.“

Die Brücke ist derzeit gesperrt. Beide Gemeinden werden laut Bentz den Schaden zunächst begutachte­n und dann entscheide­n, wie die Brücke instand gesetzt wird. „Vielleicht bringen wir dann auch Hinweissch­ilder an, dass die Brücke nur ein bestimmtes Gewicht aushält.“

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Beim Überqueren einer Fußgängerb­rücke über die Leiblach ist ein Pferd mit einem Hinterlauf eingebroch­en. Die Opfenbache­r Feuerwehr hat das Tier mithilfe eines Traktors befreit, ein Tierarzt stellte es ruhig.
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Die Brücke an der Strecke, auf der die Nummer 24 der Westallgäu­er Wasserwege verläuft, ist derzeit gesperrt – auch, weil die Feuerwehr Holzbohlen aus der Brücke sägen musste.
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FOTOS: HERIBERT MAYR
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FOTOS: PETER MITTERMEIE­R

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