Pferd bricht in Brücke über Leiblach ein
Fußgängerbrücke zwischen Opfenbach und Hergensweiler hält dem Gewicht nicht stand
OPFENBACH/HERGENSWEILER Dramatische Szenen haben sich diese Woche im Wald zwischen Opfenbach und Hergensweiler abgespielt. Ein Pferd brach mit dem Hinterlauf auf einer Brücke über die Leiblach ein. Zwei Kinder hatten das Tier am Zügel über die Brücke geführt. In einer dreistündigen Aktion barg die Feuerwehr Opfenbach das Tier. Kreisbrandmeister Heribert Mayr spricht von einer „schwierigen Aktion“. Das Pferd und die Reiterin, die das Tier führte, sind nach Angaben von Opfenbachs Bürgermeister Matthias Bentz wohlauf, die Brücke ist gesperrt.
Die Brücke führt in gut drei Metern Höhe über die Laiblach. Sie liegt im Wald zwischen den Ortsteilen Beuren (Opfenbach) und Stockenweiler (Hergensweiler) und ist Teil eines beschilderten Wanderweges. Die Nummer 24 der beliebten Westallgäuer Wasserwege führt über das Bauwerk aus Stahl und Holz. Den Weg nahmen auch die beiden Kinder. Sie führten das Pferd am Zügel. Fast in der Mitte der Brücke brach das Tier mit dem linken Hinterlauf ein und kam nicht mehr hoch. Per Handy riefen die Kinder Hilfe. Die Leitstelle alarmierte die Opfenbacher Feuerwehr, die mit 28 Mann anrückte. Für die Helfer ein „absolut ungewöhnlicher Einsatz“, sagte Kommandant Markus Schellenbaum. Zuerst einmal mussten die Feuerwehrler das aufgeregte Pferd beruhigen. Das gelang schließlich einem Landwirt, der Mitglied bei der Wehr ist. Weil sich die Brücke in unwegsamen Gelände befindet, war es nicht möglich, mit einem Kran oder anderem schweren Gerät an die Stelle heranzufahren. Deshalb stand sogar eine Rettung des Tieres per Hubschrauber und Bergegurt im Raum, schildert Mayr.
Die entscheidende Idee hatte dann die Opfenbacher Wehr. Ein Helfer fuhr mit einem Traktor in das Bachbett. An dem hoch geländegängigen Fahrzeug war eine Palettengabel zum Transport von Lasten montiert. Nachdem das Pferd gesichert worden war, hoben die Helfer die Holzbohlen samt Tier von dem Stahlträger der Brücke. „Die Opfenbacher Wehr hat da eine hervorragende Arbeit geleistet“, sagt der Kreisbrandmeister. Es habe sich bezahlt gemacht, dass sich unter den Feuerwehrlern aktive Landwirte mit Erfahrung im Umgang mit Großtieren befinden.
Ein Tierarzt hatte das Pferd vor der Rettungsaktion mit einer Beruhigungsspritze ruhig gestellt. Zurück im heimischen Stall, kam der Vierbeiner nach Aussagen der Helfer von selber auf die Füße. Dem Pferd soll es den Umständen entsprechend gut gehen.
Zwei Gemeinden zuständig
Die Brücke liegt im Grenzbereich zwischen Opfenbach und Hergensweiler. Beide Gemeinden sind für sie laut Matthias Bentz zuständig. „Es finden dort regelmäßig Sichtkontrollen statt“, sagt der Opfenbacher Bürgermeister. Er weist aber auch darauf hin, dass es sich bei dem Bauwerk um eine Fußgängerbrücke handelt. Sie sei nicht „für das Gewicht eines Pferdes ausgelegt“. Bentz: „Niemand hat daran gedacht, dass auch Reiter die Brücke nutzen wollen, sonst hätten die Gemeinden dort entsprechende Warnschilder angebracht.“
Die Brücke ist derzeit gesperrt. Beide Gemeinden werden laut Bentz den Schaden zunächst begutachten und dann entscheiden, wie die Brücke instand gesetzt wird. „Vielleicht bringen wir dann auch Hinweisschilder an, dass die Brücke nur ein bestimmtes Gewicht aushält.“