Der doppelte Bushido
Im niedersächsischen Stade hat ein Phantombild im Frühjahr die Polizei selbst in Schwierigkeiten gebracht. Nach einem Straßenraub in Buxtehude fahndeten die Beamten mit einem Phantombild, das dem Rapper Bushido stark ähnelte. Der 38-jährige Musiker ist zwar mehrfach wegen Beleidigung verurteilt worden und stand auch schon wegen Körperverletzung vor Gericht – aber mit dem Fall in Buxtehude hatte er nichts zu tun. Deswegen erstattete er Strafanzeige wegen Verleumdung und Verfolgung Unschuldiger. Das niedersächsische Landeskriminalamt räumte ein, dass es ein InternetBild von Bushido als Grundlage für das Phantombild verwendet hatte (Fotos: Polizeiinspektion Stade/ dpa). „Es kann doch nicht sein, dass da ein Polizeizeichner mein Foto nimmt, eine rote Kappe draufsetzt und den Bart verlängert, und fertig ist das Phantombild“, kritisierte Bushido im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen zwar ein – der Künstler sei erkennbar nicht das Ziel polizeilicher Maßnahmen gewesen. Bushido selbst gab zu Protokoll, er habe zunächst nicht glauben können, dass man derart „stümperhaft“vorgehen könne. (ume)