Wulff soll neuen Job haben
Offenbar Prokurist bei türkischem Modelabel
BERLIN (AFP) - Ein Nebenjob des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff löst bei SPD und Linken scharfe Kritik angesichts seines Ehrensolds aus. Nach Informationen von „Bild am Sonntag“arbeitet Wulff seit Ende April als Prokurist für die Deutschland-Tochter des türkischen Modelabels „Yargici“. Ende Mai seien Wulff und seine Ehefrau Bettina Stargäste bei der Ladeneröffnung des ersten deutschen „Yargici“-Geschäfts in Hamburg gewesen, schrieb die Zeitung.
Angesichts seines Ehrensolds, der dem Bericht zufolge aktuell bei 236 000 Euro pro Jahr liegt, kritisiert die SPD Wulffs privatwirtschaftliches Engagement. Parteivize Ralf Stegner sagte: „In der Regel übernehmen Altbundespräsidenten Ehrenämter und werden nicht Prokuristen von Modefirmen.“
Die Linkspartei will die Gesetze über die Versorgung der früheren Bundespräsidenten ändern. „Es kann nicht sein, dass Wulff jährlich 236 000 Euro vom Steuerzahler erhält und private Einkünfte überhaupt nicht angerechnet werden“, sagte Fraktionschefin Sahra Wagenknecht der Zeitung. „Das ist inakzeptabel und befördert Politikverdrossenheit.“