Verwöhnte Industrie
Zu den Ergebnissen des deutschen Diesel-Gipfels meint die „Neue Zürcher Zeitung“am Sonntag“: „Um die drohenden Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Städten abzuwenden, hat man sich auf dem Gipfel auf ein Update der MotorenSoftware geeinigt sowie auf eine Verkaufsförderung für Neuwagen, die von der Industrie als ,Umweltprämie‘ etikettiert wird. Gemessen daran, dass viele Dieselmodelle seit Jahren massiv zu viel Stickoxid ausstoßen und über Kartellabsprachen eine billige, aber wenig wirksame Abgasreinigung durchgesetzt wurde, hätte man mehr erwarten dürfen. Deutschland begünstigt Diesel steuerlich weiterhin gegenüber Benzin, seit 1990 hat das Land so auf rund 250 Milliarden Euro verzichtet. Diese Subventionierung hat die Industrie verwöhnt – und sie auf eine falsche Spur gelenkt. Die Autohersteller ihrerseits müssen eine glaubwürdigere Strategie einschlagen, statt den Käufern, denen man falsche Angaben gemacht hat, einen Rabatt für einen Neuwagen oder eine aufdatierte Software anzubieten.“