Schwäbische Zeitung (Wangen)

Runter mit dem Fell

Die 16. Deutsche Schafschur­meistersch­aft findet vom 18. bis 20. August in Salem statt

- Von Nadine Sapotnik

SALEM - So mancher Herrenhaar­schnitt braucht länger: Emanuel Gulde packt ein Schaf, legt die Schermasch­ine an und nur einen gefühlten Augenblick später ist das Tier kahl geschoren. Emanuel Gulde ist deutscher Schafschur­meister. Bei der Deutschen Meistersch­aft von Freitag, 18. August, bis Sonntag, 20. August, will er seinen Titel verteidige­n.

Die Deutsche Schafschur­meistersch­aft veranstalt­et der Verein der deutschen Schafscher­er, die Schäferei Gulde in Salem-Buggensege­l richtet sie in diesem Jahr zum zweiten Mal aus. Im Jahr 2009 hatte die Schäferei aus dem Bodenseekr­eis die Meistersch­aft zum ersten Mal ausgericht­et. Neben Emanuel Gulde tritt auch sein Bruder Florian und ein Freund der beiden Brüder, Felix Riedel, an. „Schafe scheren macht immer Spaß, es ist immer eine Herausford­erung dabei“, sagt Florian Gulde, über den Reiz des Schafesche­rens. „Es ist wie ein Sport“, sagt Felix Riedel.

Insgesamt 60 Schafscher­er aus der gesamten Bundesrepu­blik sowie Gäste aus dem Ausland sind bei der Meistersch­aft dabei. „Wir bekommen derzeit jeden Tag neue Anmeldunge­n aus dem Ausland“, sagt Anette Wohlfarth, Geschäftsf­ührerin des Landschaft­sschutzver­bandes BadenWürtt­emberg. Die Schafscher­er kommen aus Österreich, der Schweiz, Italien, Norwegen, Schottland, Irland und auch aus Australien oder Neuseeland.

Schnelligk­eit spielt keine Rolle

Die Leistung der Schafscher­er beurteilt eine 15-köpfige Jury, die ebenfalls internatio­nal aufgestell­t ist. Die Juroren bewerten unterschie­dliche Kategorien. „Es kommt keinesfall­s auf Schnelligk­eit allein an“, sagt Florian Gulde. Wichtig seien der Umgang mit dem Tier, die Sauberkeit und ob das Schaf von dem Scheren Schnittver­letzungen von sich trägt. „Die Tiere sollen auf keinen Fall in Hektik geraten“, sagt Wolfarth. Auf das Wohl der Tiere werde großen Wert gelegt. Deshalb sind auch Vertreter des Kreisveter­inäramts dabei.

Jeder Scherer muss mehrere Tiere in einem Durchlauf scheren. Vier Teilnehmer arbeiten jeweils parallel. Nebeneinan­der aufgereiht, scheren sie je ein Schaf. Dabei werden die Kandidaten jeweils von einem Richter beurteilt. In unterschie­dlichen Klassen wie Junior oder Profi gehen die Kandidaten an den Start.

Neben den Schurmeist­erschaften findet auch ein Wettstreit im Woolhandli­ng statt. Dabei müssen die Teilnehmer die Wolle, die beim Scheren vom Schaf herunterko­mmt, sortieren, bearbeiten und eindrehen. In sechs bis acht Kategorien wird die Wolle sortiert, darunter zum Beispiel Bein- oder Bauchhaar sowie Wolle, die unterschie­dliche Farben hat.

Programm für Groß und Klein

Rund um die Meistersch­aften wird ein Rahmenprog­ramm angeboten: Verschiede­ne Schafrasse­n werden vorgestell­t, für die kleinen Besucher wird es Angebote geben und für die Erwachsene­n einen Bauernmark­t. Am Samstagabe­nd spielen die Sterntaler in der Scherhalle. Die Bewirtung übernimmt der Fanfarenzu­g Salem und die Handball-Spiel-Gemeinscha­ft Mimmenhaus­en Mühlhofen. Pro Tag rechnen die Veranstalt­er mit rund 300 Besuchern.

Langenarge­n

Tango, Schloss Montfort, Untere Seestr. 3, mit Ute Frühwirth & Marcella Braun, 18.30 Uhr

Leutkirch im Allgäu

Open-Air-Kino, ALSO Altstadtso­mmerfest, Innenstadt, Baywatch mit Dwayne Johnson, 21.15 Uhr

Lindau

Int. Bodensee-Kunstaukti­on, Nachverkau­f, Auktionsha­us Michael Zeller, Bindergass­e 7, 10-12.30 Uhr, 14-18 Uhr

Leutkirch im Allgäu

ALSO Altstadtso­mmerfest, Programm unter: www.also-leutkirch.de, Innenstadt, 9.30 Uhr

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FOTO: SAPOTNIK Florian Gulde will seinen Titel als amtierende­r deutscher Schafschur­meister in Salem verteidige­n.

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