„Ich bin mit offenen Armen aufgenommen worden“
Silke Vielhaber, neueVe ran st altungs koordinator in im Kultur amt, über ihren Werdegang und ihre erste Zeit in Wangen
WANGEN - Ihren ersten richtig wichtigen Termin hat sie mit der Kulturnacht in der Altstadt hinter sich gebracht – und dennoch ist Silke Vielhaber bei der Stadt Wangen bislang ein vergleichsweise neues Gesicht: Die 31-Jährige ist seit April im Kulturamt für Koordination von Veranstaltungen angestellt. In dieser Zeit hat sie festgestellt: „Hier passiert unheimlich viel.“Das Urteil kann sie sich durchaus erlauben. Denn trotz ihres jungen Alters ist sie (beruflich) schon weit herumgekommen.
In Schwäbisch Hall geboren und in Murrhardt aufgewachsen, hat Silke Vielhaber in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater Kulturmanagement studiert. Während dieser Zeit sammelte sie bereits berufliche Erfahrungen, unter anderem bei einer Konzertdirektion in Hannover oder Organisationsteam der Festspiele Mecklenburg-Vor- pommern. Nach dem Studium zog es Vielhaber nach Frankfurt. Dort war sie als Projektmanagerin beim Ensemble Modern tätig, das nach eigenen Angaben zu den führenden Ensembles für Neue Musik zählt. Und dort organisierte sie Konzerte.
Dass es die Baden-Württembergerin wieder richtig in den Süden Deutschlands verschlug, lag allerdings im Beruf ihres Mannes begründet. 2014 zogen die Vielhabers nach Nonnenhorn, inzwischen sind sie Eltern einer zweijährigen Tochter.
Vielfältiges Angebot überrascht
Die Elternzeit kam, und „irgendwann fiel mir die Decke auf den Kopf“, erzählt Silke Vielhaber. Sie wollte wieder arbeiten, wegen des Nachwuchses aber nur in Teilzeit. Als sie dann eine Ausschreibung der Stadt Wangen zur Besetzung der Stelle einer „Sachbearbeiterin für kulturelle Veranstaltungen“sah, habe sie sofort gedacht: „Das passt.“Wegen der Aufga- benbeschreibung, des machbaren Anfahrtsweges und dem Teilzeitangebot von 70 Prozent.
Wangen kannte sie vor derBe werbung„ nur ein bisschen “, wie die musik- und theater begeisterte Veranstaltung s organisator in zu gibt .„ Aber ich bin mit offenen Armen hier emp- fangen worden.“Dabei habe sie „ausnahmslos sehr nette Menschen kennengelernt“.
Beruflich sei es anfangs „viel auf einmal“gewesen, aber in diesen Tagen rund um die Kulturnacht bekennt sie: „Mittlerweile bin ich angekommen.“Dabei hat Silke Vielhaber zunächst nicht nur das große kulturelle Angebot in der Stadt überrascht, sondern auch dessen Vielfalt und das große Engagement der Bürger auf diesen Gebiet, wie sie sagt.
Als berufliche Ziele formuliert die 31-Jährige eine verbesserte Terminkoordinierung all dieser Angebote und einen regen Austausch mit den Kulturschaffenden. Wobei sie einer möglicherweise allzu großen Erwartungshaltung entgegen wirkt: „Ich habe gemerkt, dass viele große Hoffnungen mit meiner Stelle verbunden sind. Aber bei diesem Angebot lassen sich Terminüberschneidungen nicht immer vermeiden.“
Spürbar war dies unlängst schon bei einem kulturpolitischen Frühstück der Landtagsabgeordneten Petra Krebs (Grüne). Dabei formulierten Kulturschaffende zwar den Bedarf an verbesserter Abstimmung. Es wurde aber auch deutlich, dass der Teufel vermutlich im Detail steckt: Manche Veranstalter planen über Jahre im Voraus, um namhafte Künstler engagieren zu können, andere sind eher kurzfristig unterwegs.
Die Kulturnacht, in deren Vorbereitung sie stark eingebunden war, liegt jetzt hinter Silke Vielhaber. Die Präsentation eines weiteren Teils ihrer Tätigkeit steht in Kürze bevor. Dann nämlich, wenn die Stadt und weitere Beteiligte das neue Programm der im Herbst beginnenden Theatersaison vorstellt. Hier hat sie ihren Teil für eine bessere Vermarktung der nicht immer gut besuchten Reihe beigetragen: Es gibt jetzt ein deutlich aufgewertetes Programmheft, das in der Stadt bereits im Umlauf ist.