Rauchgas, Brüche und Aufregung in Lindenberg
Das Bayerische Rote Kreuz muss nach Brand in Lindenberger Mittelschule acht Menschen versorgen
LINDENBERG (pem) - Bei dem Schmorbrand in der Lindenberger Mittelschule hat es mehr Verletzte gegeben als zunächst gemeldet. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat nach eigenen Angaben insgesamt acht Personen versorgt, vier seien in das Krankenhaus eingeliefert worden, sagt der Einsatzleiter des Rettungsdiensts, Roman Gaißer. Das BRK war mit 16 Kräften und sieben Fahrzeugen im Einsatz. Thema wird der Brand beim Schulverband werden, kündigt dessen stellvertretender Vorsitzender Uli Pfanner an. Grund sind die Brandschutzeinrichtungen an der Schule.
Ein Elektroverteilerkasten im Keller der Schule war am Freitagabend wegen eines technischen Defekts in Brand geraten. Über Kabelkanäle hatte sich der Rauch bis ins zweite Geschoss ausgebreitet. Der Brand löste einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus. Die Solidaritätsjugend – ein eingetragener Verein – hat die Schule vergangene Woche für eine internationale Jugendbegegnung genutzt. 230 Kinder und Jugendliche, sowie 20 Betreuer, beziehungsweise Dolmetscher haben in der Schule übernachtet.
Starke Rauchentwicklung sorgte für Aufregung
Die Aufregung für viele Teilnehmer war durch die starke Rauchentwicklung offenbar sehr groß. Das BRK musste mehrere Personen behandeln, die hyperventilierten. Ein Teil- nehmer musste deshalb sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Dazu wurde ein Teilnehmer mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in die Lindenberger Rotkreuzklinik gefahren und zwei Campteilnehmer, die in der Aufregung gestürzt waren und sich den Mittelfuß brachen, beziehungsweise den Finger ausrenkten.
Sicherheitsvorkehrungen reichen nicht aus
Die Einsatzkräfte hatten noch Freitagnacht Bürgermeister Eric Ballerstedt informiert. Weil der Rathauschef mit einer Abordnung aus Lindenberg in der Partnerstadt Vallauris weilt, nahm sein Scheidegger Kollege Uli Pfanner Kontakt mit dem Veranstalter der Jugendbegegnung auf und kam auch vor Ort. Der Schulverband werde den Brandschutz in der Schule thematisieren, kündigte Pfanner auf Nachfrage an. In der Vergangenheit hatten immer mal wieder Gruppen an der Schule übernachtet. Dafür reichen nach Ansicht der Kreisbrandinspektion die Sicherheitsvorkehrungen aber nicht aus. Unter anderem gibt es keine Rauchmelder und keine Notbeleuchtung für den Fall eines Stromausfalls. Die Schule sei nach heutigem Stand nicht für einen Übernachtungsbetrieb geeignet, räumt Pfanner ein. „Ohne einer Entscheidung vorgreifen zu wollen, ist es schwer vorstellbar, dass noch einmal Gruppen in der Schule übernachten“, sagt er.