Duo spielt Schumann und Brahms
Alexey Stadler und Annika Treutler geben Sommerkonzert im Schloss Montfort
LANGENARGEN (sz) - Das Sommerfestival der Langenargener Schlosskonzerte neigt sich dem Ende zu. Der Abschlussmonat August kann nochmals mit international renommierten Künstlern aufwarten, wie der Veranstalter mitteilt. Beim zweiten AugustKonzert gastieren am Freitag, 11. August, ab 19.30 Uhr der russische Cellist Alexey Stadler und die deutsche Pianistin Annika Treutler, die für den erkrankten Kollegen Lukáš Vondrácek einspringt. Auf dem Programm stehen Werke von Robert Schumann und Johannes Brahms. Ab 18.45 Uhr bietet Gerd Kurat Konzertbesuchern eine kostenfreie Programmeinführung an.
Alexey Stadler Stadler wurde 1991 in Leningrad in eine Musikerfamilie, geboren und begann im Alter von vier Jahren mit dem Cellospiel. Ersten Unterricht erhielt er von Alexey Lazko, danach setzte er seine Ausbildung am Rimsky-Korsakov-Konservatorium in St. Petersburg sowie bei Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“in Weimar fort. Als einer der vielversprechendsten Cellisten der jungen Generation hat er bereits zwei CDs veröffentlicht, ist Gewinner des „TONALi“-GrandPrix 2012 in Hamburg und war laut Veranstaltern mit so namhaften Orchestern wie dem San Francisco Symphony Orchestra oder dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zu erleben.
Auch seine Partnerin am Klavier, Annika Treutler, kann bereits auf einige Auszeichnungen und Preise ver- weisen. So gewann sie 2009 den Edvard-Grieg-Wettbewerb in Oslo oder 2014 den dritten Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Montreal. Die 26-jährige Pianistin erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von vier Jahren. Zuletzt studierte sie in der Soloklasse von Professor Bernd Goetzke an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Ihre Leidenschaft für die Kammermusik teilte Treutler bei ihrem eigenen Festival „SommerKlang“mit renommierten Gästen wie Rámon Ortega Quero, Jens Peter Maintz und dem Amaryllis-Quartett.
Beim Schlosskonzert in Langenargen präsentieren die beiden Künstler ein abwechslungsreiches Kammermusikprogramm. Eröffnet wird das Konzert mit Robert Schumanns Fantasiestücken op. 73. Die Fantasiestücke hießen ursprünglich „Soiréestücke“, komponiert für Klarinette und Klavier. Der Verleger der Erst- ausgabe entschied sich nicht nur für den bis heute verwendeten Titel, er druckte auch noch „ad libit. Violine od. Violoncell“und legte der Erstausgabe die Noten für Violine oder Violoncello bei. Schumann war das recht, und seine drei Stücke gelangten bald zu großer Beliebtheit.
Johannes Brahms begann seine erste Cellosonate op. 38 im Sommer 1862 bei Bad Münster am Stein, in Ebernburg am anderen Ufer der Nahe. Vollendet hat er sie 1865, publiziert ein Jahr später. Bemerkenswert an der ersten Cellosonate ist allein schon ihre Tonart: Werke in e-Moll finden sich in der großen Sonatenliteratur nur äußerst selten. Brahms dachte mitunter zweifellos an die e-moll-Violinsonate KV 304 von Mozart. Die Cellosonate Nr. 2 F-Dur op. 99 komponierte er 1886 am Thuner See in der Schweiz, sie gilt als des Meisters späte Antwort auf die zuvor erklingende melancholische e-Moll-Sonate.