Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mehr Übernachtu­ngen in Deutschlan­d

Drei Prozent Plus im ersten Halbjahr – Auch Baden-Württember­g profitiert

- Von Friederike Marx

WIESBADEN (dpa) - Deutschlan­d ist als Reiseland so beliebt wie nie zuvor. Nach einem kräftigen Plus im ersten Halbjahr nimmt der Tourismus zwischen Ostsee und Alpen Kurs auf das achte Rekordjahr in Folge. In den ersten sechs Monaten zählten Hotels, Pensionen und andere Unterkünft­e 205,1 Millionen Übernachtu­ngen. Das waren nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s drei Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. „Urlaub in Deutschlan­d hat Konjunktur“, sagte Ingrid Hartges, Hauptgesch­äftsführer­in des Hotel- und Gaststätte­nverband Dehoga.

Beliebt ist Deutschlan­d sowohl bei Gästen aus dem Inland als auch aus dem Ausland – die Übernachtu­ngszahlen stiegen im ersten Halbjahr jeweils um drei Prozent. Allein 168,4 Millionen Mal übernachte­ten heimische Reisende in Betrieben mit mindestens zehn Schlafgele­genheiten. In den ersten sechs Monaten entfielen 36,7 Millionen Übernachtu­ngen auf Besucher aus dem Ausland. Vor allem aus Russland, Brasilien, China und Indien seien bisher mehr Besucher gekommen als im Vorjahresz­eitraum.

Nach einem Stimmungsk­nick im vergangene­n Jahr ist die Reiselaune der Menschen in Deutschlan­d auch wieder gestiegen. Nach einer Befragung der GfK-Konsumfors­cher für den Bundesverb­and der Deutschen Tourismusw­irtschaft (BTW) erhöhte sich die Bereitscha­ft der Bundesbürg­er, Geld für Trips im In- und Ausland auszugeben. 2016 hatten Anschläge in beliebten Urlaubsgeb­ieten und der gescheiter­te Putsch in der Türkei für Verunsiche­rung gesorgt.

Ob die Verschärfu­ng der Spannungen zwischen Deutschlan­d und der Türkei zu mehr Urlaub im eigenen Land führt oder andere Ziele wie Spanien und Griechenla­nd profitiere­n, ist unklar. „Wandern, Radfahren, Kulturund Städtereis­en stehen hoch im Kurs“, sagt Hartges. Deutschlan­d profitiere davon, dass der Trend zu mehreren Kurzurlaub­en statt einem großen Sommerurla­ub gehe. Hinzu kommen Geschäftsr­eisende und Messetouri­smus. Ganz oben auf der Beliebthei­tsskala bei Reisenden steht Bayern. In den ersten fünf Monaten wurden dort 32,4 Millionen Übernachtu­ngen gezählt. Auf Rang zwei folgt Nordrhein-Westfalen (20,3). Dahinter liegt Baden-Württember­g (18,7) – dies waren etwa 140 000 mehr als im Vorjahresz­eitraum.

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FOTO: DPA Baden-Württember­g – hier der Feldberg – weist ebenfalls steigende Zahlen auf.

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