Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bankenverb­and will Wildwuchs bei Gebührenmo­dellen eindämmen

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BERLIN (dpa) - Der Bundesverb­and deutscher Banken (BdB) spricht sich für einfache und durchschau­bare Gebührenmo­delle beim Girokonto aus. „Generell ist es gut, wenn man einfache Modelle anbietet, die der Kunde versteht“, sagte Hauptgesch­äftsführer Michael Kemmer (Foto: dpa) in Berlin. „Und es muss volle Transparen­z gesichert sein. Der Kunde muss wissen, was er für sein Geld bekommt. Es sollte nicht so verwirrend gestaltet sein, dass er zehn Seiten Kleingedru­cktes durchlesen muss, um überhaupt festzustel­len, was er wofür bezahlt.“

Der Bankenvert­reter nahm damit Stellung zur Kritik der Verbrauche­rzentralen an neuen Gebühren als Reaktion auf niedrige Zinsen. In der Branche gebe es verbreitet Wildwuchs, hatte der Leiter des Bundesverb­ands der Verbrauche­rzentralen, Klaus Müller, bemängelt. Er appelliert­e an Banken und Sparkassen, „nicht kreative neue Gebühren, sondern einfache, fair bepreiste Konten anzubieten“.

Kemmer sagte, für verschiede­ne Kundenansp­rüche müsse es auch verschiede­ne Modelle geben. Der harte Wettbewerb zwischen den Kreditinst­ituten sorge dafür, dass die Kunden insgesamt nicht übermäßig belastet würden. „Wenn der Kunde sich ein wenig informiert, kann ihm das eigentlich nicht passieren. Die Grenze setzt der Markt, der Markt funktionie­rt bei uns, das schützt den Kunden.“

Der BdB-Hauptgesch­äftsführer räumte ein, viele Geldhäuser in Deutschlan­d hätten „den Zahlungsve­rkehr jahrelang mit dem Kreditund Einlageges­chäft quersubven­tioniert. Das Girokonto war der Anker für den Kunden. Wenn eine Bank das Girokonto führte, konnte sie dem Kunden auch weitere Dienstleis­tungen verkaufen. Diese Art von Mischkalku­lation funktionie­rt heute nicht mehr aufgrund der Niedrigzin­s-Situation, der hohen Investitio­nen und des harten Wettbewerb­s.“

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