Gute Margarine muss nicht teuer sein
Stiftung Warentest hat sich einige Produkte genau angesehen – Weniger als die Hälfte erhält die Note „gut“
BERLIN/FREIBURG (dpa) - Bei der Stiftung Warentest geprüft wurden 19 Vollfettmargarinen und Streichfette. Das Ergebnis: Acht Produkte schnitten „gut“ab – also weniger als die Hälfte. Darunter waren neben dem teureren Testsieger Deli Reform auch die Margarinen von Aldi, Netto und Edeka. Auf der anderen Seite bekamen drei Produkte ein Ausreichend, eines fiel mit einem Mangelhaft durch. Alle waren zum Backen, Kochen oder als Aufstrich geeignet.
Margarine ist die pflanzliche Alternative zu Butter, erklärt Oecotrophologin und Buchautorin Dagmar von Cramm. Die Pflanzenöle, aus denen sie hergestellt wird, liefern dem Körper wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Die kann der Körper nicht selbst bilden, sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern. So stecken in Margarine wichtige Omega-6- und Omega-3Fettsäuren sowie Vitamin D. Diese essenziellen Fettsäuren sind vor allem in Lein-, Raps- und Sonnenblumenöl enthalten. Ungünstig ist dagegen Palmfett. Wer gerne eine Brotzeit macht, sollte sich Margarine und Butter abwechselnd aufs Brot schmieren und Margarine auf Rapsölbasis bevorzugen, rät von Cramm.
Früher steckten in Margarine gesundheitsgefährdende Transfettsäuren. Inzwischen achten die Hersteller der Expertin zufolge darauf, dass das nicht mehr so ist. Margarine kann jedoch durch den Schadstoff Glycidyl-Ester belastet sein, der möglicherweise krebserregend ist.
In allen getesteten Produkten wurden geringe Konzentrationen nachgewiesen. Vier Margarinen fielen hierbei besonders negativ auf: Die höchste Menge wiesen die Tester in der Margarine Sonja von Vandemoortele nach und gaben ihr die Note „mangelhaft“. Außerdem seien die Produkte Sana vom selben Hersteller sowie Die Gute von Eden und Soya vom Bio-Unternehmen Provamel deutlich belastet gewesen.
In einer Stellungnahme erklärte Vandemoortele zur Belastung mit Glycidyl-Ester, man arbeite kontinuierlich an der Minimierung solcher Stoffe. Auch Provamel nehme die Hinweise der Stiftung Warentest ernst und gehe diesen intern nach, so Sprecherin Elisabeth Torge.