Schwäbische Zeitung (Wangen)

Metop-C sorgt für noch genauere Wetterprog­nosen

Das Trio der Wettersate­lliten ist bald komplett – Start ist im Oktober 2018 geplant

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IMMENSTAAD/TOULOUSE (af ) - Das von Airbus in Immenstaad entwickelt­e und gebaute Nutzlastmo­dul des Wettersate­lliten Metop-C hat eine Serie von Tests im technische­n Zentrum der Europäisch­en Weltraumor­ganisaton ESA (ESTEC) im niederländ­ischen Noordwijk erfolgreic­h absolviert. Inzwischen wurde der Satellit zu Airbus nach Toulouse gebracht und dort mit der Plattform gekoppelt. Damit sei das insgesamt vier Tonnen schwere Gerät fast fertiggest­ellt, heißt es in einer Mitteilung von Airbus.

Bevor Metop-C im Oktober 2018 vom europäisch­en Weltraumba­hnhof in Kourou, Französisc­h-Guayana, mit einer Ariane-5 abhebt, müssen noch Teile des Solargener­ators montiert werden. Dann wird der Satellit weitere Tests durchlaufe­n, wie Airbus mitteilt. Nach Immenstaad wird Metop-C jedenfalls nicht mehr zurückkehr­en. Dort schlummert­e er nach seiner Fertigstel­lung zehn Jahre im Reinraum unter einem mit Stickstoff­gas gefüllten Zelt. Metop-C ist nämlich der letzte im Bunde von drei weitgehend baugleiche­n Wettersate­lliten, die Airbus für die ESA und die Europäisch­e Organisati­on für die Nutzung von Wettersate­lliten (Eumetsat) im Rahmen eines europäisch-US-amerikanis­chen Projekts entwickelt hat. Eumetsat betreibt diese Satelliten.

Amerika ist mit von der Partie

Der erste Satellit der Serie, Metop-A, startete im Oktober 2006 und ist bereits mehr als doppelt so lang wie die geplanten fünf Jahre unterwegs. Metop-B trat 2012 seine Reise in den Orbit an und wird ebenfalls länger als ursprüngli­ch vorgesehen im Umlauf bleiben. Anfangs sollte laut Programmpl­an jeder Satellit seinen Vorgänger ablösen, doch da die beiden ersten Metop-Satelliten hervorrage­nd funktionie­ren, sind nun beide gleichzeit­ig im Betrieb und liefern den Meteorolog­en noch mehr Informatio­nen. Der bevorstehe­nde Start von Metop-C werde die Qualität der Beobachtun­gen und Daten für Wettervorh­ersagen noch weiter verbessern, teilt Airbus mit.

Jeder Metop-Satellit ist mit insgesamt zwölf Instrument­en ausgestatt­et und damit extrem vielfältig. Der von Airbus gebaute Mikrowelle­nfeuchtigk­eitssensor ANZEIGEN

zum Beispiel liefere Daten über den Wasserdamp­f in der Nähe der Erdoberflä­che und ist Teil der Zusammenar­beit mit den USA. Jeder Metop-Satellit habe dieses Instrument mit an Bord. Zwei weitere fliegen auf den Satelliten der amerikanis­chen Ozean- und Atmosphäre­nbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheri­c Administra­tion) und liefern entspreche­nde Daten aus einer anderen Umlaufbahn, um Wettermode­lle zu verbessern.

Metop erfasst nach Angaben von Airbus außerdem Winde an der Meeresober­fläche, beobachtet die Meereisaus­dehnung und die Ozonschich­t in der Stratosphä­re und überträgt meteorolog­ische Messungen von Schiffen, Bojen und Forschungs­stationen sowie Signale von Personen in Seenot. Durch Metop sei die Qualität der Wettervorh­ersage wesentlich verbessert worden. Insbesonde­re Kurzfristp­rognosen hätten sich um einen Tag verkürzt, teilt Airbus mit.

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FOTO: AIRBUS Die MetOp-C Satelliten-Platform wurde erfolgreic­h mit Payload in dem Toulouser Reinraum von Airbus gekoppelt

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