Von Bienen, Blumen und 60 Jahren Ehe
Gebhard und Anna Maria Fulterer aus Wangen feiern ihre diamantene Hochzeit
WANGEN - Seit 60 Jahren sind Gebhard Fulterer und seine Frau Anna Maria jetzt schon standesamtlich getraut. Am Samstag folgt die große Feier mit Familie und Freunden. Kennengelernt hat sich das Paar, das seit zwei Jahren im Seniorenwohnpark Louisevon-Marillac wohnt, in Achberg und ist dort bis zum Umzug wohnhaft gewesen. Während Gebhard Fulterer auch dort geboren wurde, stammt Anna Maria Fulterer gebürtig aus Kempten.
„Wir waren Nachbarn in der gleichen Gemeinde, und dann ist das allmählich gewachsen. Meistens beim Tanzen“, erzählt Anna Maria Fulterer, und Ehemann Gebhard fügt hinzu: „Früher ist man da ja viel behutsamer vorgegangen.“
Gebhard Fulterer
Aus dem Berufswunsch Pfarrrer ist nichts geworden
Früher sei vieles anders gewesen, kann auch Tochter Brunhilde Müller erzählen. Vater Gebhard sei zum Beispiel ab 1937 noch täglich mit dem Fahrrad nach Wangen ins Gymnasium gefahren. Und im Winter habe er ein Zimmer in der Bindstraße 33 gehabt. Die Miete war eine Schachtel Eier.
Oberbürgermeister Michael Lang, der dem Paar gratulierte, merkte beeindruckt an: „Das war früher schon eine Auszeichnung, wenn ein Junge vom Dorf ins Gymnasium geschickt worden ist.“
Beinahe wäre es nichts geworden mit der Ehe, denn zu Schulzeiten hatte Gebhard Fulterer noch den Wunsch verfolgt, Pfarrer zu werden. Die lateinische Sprache machte ihm aber dann doch einen Strich durch die Rechnung. Enthusiasmus für sein Hobby hat sich Gebhard Fulterer aber bis heute erhalten. Er ist leidenschaftlicher Imker. „Ich habe ihn schon mit seinen Bienen kennengelernt“, weiß Anna Maria Fulterer zu erzählen. Das traf sich gut, denn ihr Hobby sind ihre Blumen.
„Ein Auf und Ab ist ganz normal. Wenn man nur glücklich wäre, dann wäre das auch langweilig.“
Urenkel Nummer sieben ist unterwegs
Offiziell hat Gebhard Fulterer seine zehn Bienenstöcke mittlerweile an Tochter Angelika Unfug übergeben. Aber ganz loslassen möchte er nicht. „Er pfuscht da immer noch rein“, sagt Anna Maria Gebhard lachend. Vier Kinder hat das Paar Jahrgang 1930. Daraus sind wiederum neun Enkel und sechs Urenkel erwachsen. Urenkel Nummer sieben ist unterwegs.
Anna Maria Fulterer hatte sich als Hausfrau um die Kinder gekümmert, während Gebhard Fulterer als gelernter Zimmermann arbeiten ging. Sie erinnert sich: „Das war natürlich erst einmal eine Umstellung, als er in Rente gegangen ist und mehr zu Hause war“, aber ihr Mann Gebhard weiß: „Ein Auf und Ab ist ganz normal. Wenn man nur glücklich wäre, dann wäre das auch langweilig.“