Schwäbische Zeitung (Wangen)

Merkel will Migration steuern

Staatschef­s beraten in Paris über Maßnahmen für Afrika

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BONN/BERLIN (KNA/dpa) - Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) will eine engere Zusammenar­beit mit afrikanisc­hen Ländern. So könne illegale Migration reduziert werden, Menschen müssten sich nicht in die Hände von Schleppern begeben und ihr Leben riskieren, erklärte die Kanzlerin am Wochenende. Sie verwies auf ein für den heutigen Montag geplantes Treffen der Staats- und Regierungs­chefs von Frankreich, Italien, Spanien und Deutschlan­d mit den Präsidente­n von Niger, Tschad und dem libyschen Ministerpr­äsidenten in Paris. Die Kanzlerin erklärte in einer Internet-Videobotsc­haft, es müssten alternativ­e Einkommens­quellen für Schleuser in der nigrischen Stadt Agadez gesucht werden. Bei der Bekämpfung illegaler Migration spiele die Entwicklun­gshilfe eine große Rolle. Der „Welt am Sonntag“sagte Merkel zudem, Europa müsse die libysche Küstenwach­e besser ausstatten.

BERLIN (AFP) - Der SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz warf Amtsinhabe­rin Angela Merkel (CDU) wegen der Wahlkampff­ührung ihrer Partei abgehobene­s Verhalten vor. Der SPD-Chef beschuldig­te Merkel am Sonntag im ARD-Sommerinte­rview, die Flugbereit­schaft der Bundeswehr zu benutzen, um sich für einen „Spottpreis“zu Wahlkampft­erminen bringen zu lassen. Dem Nachrichte­nmagazin „Spiegel“zufolge zahlt die CDU bei den Wahlkampfr­eisen nur einen Bruchteil der tatsächlic­hen Kosten für die Bereitstel­lung von Helikopter­n und Flugzeugen. Merkel reagierte zurückhalt­end auf die Kritik ihres Herausford­erers. Im ZDF erinnerte die Kanzlerin am Sonntag an den von ihr geleistete­n Amtseid, dem Wohl des deutschen Volkes zu dienen. Diesem Eid wolle sie gerecht werden.

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