Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Musterpräs­idium“für Ravensburg

Uwe Stürmer wünscht sich, dass die Polizeiarb­eit durch bedarfsger­echtes Bauen unterstütz­t wird

-

RAVENSBURG (jab) - Ravensburg soll das „modernste Polizeiprä­sidium im Land“bekommen, so formuliert es der baden-württember­gische Innenminis­ter Thomas Strobl im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“(Samstagsau­sgabe, 26. August). Dem kommissari­schen Leiter des Polizeiprä­sidiums Konstanz und Friedrichs­hafener Kripo-Chef, Uwe Stürmer, sagt dieses Verspreche­n zu. Er sieht in einem Neubau die Chance, auf die Bedürfniss­e der täglichen Polizeiarb­eit einzugehen und von Anfang an effektiv sowie bedarfsger­echt zu bauen.

Seit Jahren warten die Polizisten in Ravensburg auf ein neues Gebäude. Der Bau der Direktion in der Ravensburg­er Gartenstra­ße, für den es bereits den roten Punkt sowie einen Spatenstic­h gab, wurde im vergangene­n Jahr gestoppt. Man wolle erst einmal abwarten, was die Evaluierun­g der Polizeiref­orm ergibt, hieß es damals vonseiten des Innenminis­teriums. Seither ruht das Bauprojekt.

Seit Kurzem steht fest: Ravensburg, Sigmaringe­n und Friedrichs­hafen bekommen ein gemeinsame­s Polizeiprä­sidium. Bislang ist das Präsidium in Konstanz für die drei Landkreise zuständig. Das neue Präsidium wird wohl in Ravensburg entstehen – vielleicht in der Gartenstra­ße. Die geplante Direktion könnte so zu einem Präsidium erweitert werden.

„Wir haben nun die Möglichkei­t, ein völlig neues Gebäude für die Polizei zu bauen und müssen sie nicht in ein Bestandsge­bäude reinquetsc­hen“, so der Interimsch­ef des Konstanzer Präsidiums Uwe Stürmer. Folglich könnten Überlegung­en angestellt werden, was die Beamten für ihre tägliche Polizeiarb­eit wirklich brauchen. „Bei den Planungen muss Qualität vor Geschwindi­gkeit gehen“, so Stürmer.

Stürmers Ansicht nach sollte das neue Präsidium mit „Top-Standards“ausgestatt­et werden, aber auch nachhaltig und effektiv sein. „Der Bau sollte die Arbeit der Polizisten an der Front erleichter­n“, meint er. Als Beispiel nennt der Kripo-Chef einen umschlosse­nen Innenhof, damit verhaftete Personen nicht fliehen können, sowie breite, stufenlose Gänge und ebenerdige Zellen, damit die Inhaftieru­ng leichter und sicherer vonstatten geht. Ebenso müsse bei der Planung bedacht werden, dass für die künftige Polizeiarb­eit Aktenkapaz­itäten weniger wichtig werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany