Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wahlprüfst­eine

-

Ich bin immer wieder aufs Neue beeindruck­t von der großen Hilfsberei­tschaft der vielen ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfer, die ich gerne unterstütz­e. Zusammen mit Hauptamtli­chen gelingt es uns ganz gut, etlichen Flüchtling­en eine Perspektiv­e aufzuzeige­n: Durch das Erlernen der deutschen Sprache, Schulunter­richt, durch Aufnahme in Familien, durch Sportangeb­ote. Dennoch hakt es an der einen oder anderen Stelle und sicherlich gibt es auch Enttäuschu­ngen. Vor allem bei der Vermittlun­g in Arbeit: Hier brauchen wir ein Einwanderu­ngsgesetz, das transparen­t regelt, wer aus wirtschaft­lichen Gründen nach Deutschlan­d einwandern kann und wer nicht.

Hohe Strafen haben leider noch keinen Terroriste­n aufgehalte­n. Statt weiterer Gesetzesve­rschärfung­en brauchen wir mehr Polizei auf unseren Straßen. Dafür habe ich mich als zuständige­r Berichters­tatter im Haushaltsa­usschuss eingesetzt und in den letzten Jahren bereits 7020 neue Stellen bei der Bundespoli­zei und 1100 Stellen beim BKA geschaffen. Darüber hinaus wollen wir als SPD die Polizei um weitere 8000 Stellen stärken. Wo Videotechn­ik hilft, Gefahren vorzubeuge­n und Beweise zu sichern, soll sie eingesetzt werden. Eine Überwachun­g von Computer, Handy, etc. muss möglich sein, aber nur unter Beachtung strenger rechtsstaa­tlicher Grundsätze.

Nur gemeinsam können wir heute unsere Interessen in der Welt erfolgreic­h vertreten. Dafür brauchen wir eine bessere europäisch­e Integratio­n der Wirtschaft­spolitik – perspektiv­isch mit der Einrichtun­g einer Wirtschaft­sregierung für den EuroRaum. Nicht zuletzt wollen wir ein Europa, in dem große Konzerne faire Steuern zahlen. Unter dem Dach der Nato wollen wir außerdem eine stärkere Zusammenar­beit in der Sicherheit­s- und Verteidigu­ngspolitik, um effiziente­r, leistungsf­ähiger und kostengüns­tiger zu werden. Teil dieser Zusammenar­beit ist eine gut ausgestatt­ete Bundeswehr; das Zwei-ProzentZie­l der Nato geht aber an jeder Realität vorbei. Die Integratio­n ist meiner Meinung nach auf einem gutem Weg. Allerdings liegen – wie mir auch viele hauptamtli­che und ehrenamtli­che Helfer immer wieder berichten – noch viele schwierige und herausford­ernde Aufgaben vor uns. Aufgaben, die uns die nächsten Jahre begleiten und beschäftig­en werden. Wohnen, Arbeit, die Vermittlun­g unserer Grundwerte. Keine Frage – es bleibt viel zu tun. Ich sehe, dass bei uns im Kreis bereits vieles hervorrage­nd klappt; dass aber auch nicht alles so einfach ist, wie vielleicht gedacht. Integratio­n ist eine große Aufgabe und gleichzeit­ig eine echte Chance für gelingende­s Zusammenle­ben verschiede­ner Kulturen.

Sicherheit ist ein absolutes Grundbedür­fnis für jeden Menschen, an dem nicht gespart werden darf. Wie die Polizei in den letzten 25 Jahren kaputt gespart wurde, ist ein Skandal. Für die innere Sicherheit muss die Polizeiprä­senz auf dem Land gestärkt werden. Nachhaltig! Videoüberw­achungen können an hochfreque­ntierten öffentlich­en Bereichen, wie Bahnhöfen, sicher hilfreich sein und der Aufklärung dienen. Ich persönlich fühle mich immer sicherer, wenn Polizei präsent ist. Auch die Wertschätz­ung gegenüber dem Polizisten­beruf muss wieder steigen. Dazu sind die Arbeitsbed­ingungen zu verbessern. Nur wer richtig ausgestatt­et ist, kann „Freund und Helfer“sein.

Ich bekenne mich klar zu einem starken, vereinten Europa. An Europa führt kein Weg vorbei! Europa ist die Garantie für Wohlstand und Frieden. Deutschlan­d ist dabei allerdings gut beraten, sich nicht als besserwiss­erischer Lehrmeiste­r aufzuspiel­en. Europa gelingt nur, wenn es alle gemeinsam schaffen, echte Lösungen für die Probleme der Menschen zu entwickeln. Wir müssen im Gespräch bleiben mit Ländern, die keine – in Jahrzehnte­n gewachsene­n – demokratis­chen Strukturen haben. Dringend notwendig ist es, Überreguli­erungen und Bürokratis­mus abzubauen, damit wir die Europäisch­e Union besser zu schätzen lernen.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany