VRE-Problem am Klinikum ist überwunden
Internistische Intensivstation in Friedrichshafen ist wieder normal belegt – Weiterhin präventives Screening
FRIEDRICHSHAFEN - Das Klinikum Friedrichshafen hat seine internistische Intensivstation wieder geöffnet. Nach Klinikangaben sind die Probleme rund um den VRE-Keim überwunden. Das erklärte Klinikchef Johannes Weindel am Dienstag der Schwäbischen Zeitung.
Aufatmen im Klinikum, nachdem VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) kein Problem mehr ist, das Klinikum den Problemerreger mit entsprechenden Hygienemaßnahmen in seine Schranken verwiesen hat. Wie es aus dem Klinikum heißt, hat am Donnerstag der letzte Patient, bei dem VRE nachgewiesen wurde, die Station verlassen. Nach Worten von Andrea Schmidt, Referentin der Geschäftsführung, wurden im Anschluss alle Räume der Intensivstation „routinemäßig gereinigt und desinfiziert“. Damit seien die notwendigen Hygienemaßnahmen abgeschlossen, „seit Samstag ist die internistische Intensivstation wieder normal belegt.“Auch während der teilweisen Belegung der internistischen Intensiv mussten wie berichtet keine Patienten abgewiesen oder in andere Kliniken verlegt werden. „Wir konnten ja die chirurgische Intensiv nutzen“, verdeutlicht Andrea Schmidt.
Gibt es Konsequenzen aus dem Vorgang, der zur eingeschränkten Benutzung der Intensiv führte? „Der Vorgang zeigt, dass unser präventives Screening erfolgreich war. Nur so konnte das Auftreten von VRE rechtzeitig entdeckt werden“, heißt es. Durch schnelles Handeln und durch die gute Zusammenarbeit zwischen Hygienekommission und Gesundheitsamt sei die weitere Ausbreitung von VRE verhindert worden. „Seit Feststellung des Problemvirus sind keine weiteren VRE-Patienten dazugekonmmen“, sagt Schmidt.
Früher vereinzelte Fälle
Wie es weiter aus dem Klinikum heißt, werde der VRE-Fall nun in Gesprächen mit dem Gesundheitsamt aufgearbeitet. Vorläufiges Resümee: Die Sicherheitsmaßnahmen an der Klinik würden greifen, es werde auch weiterhin präventiv gescreent.
Die internistische Intensivstation wurde vor knapp drei Wochen geschlossen, weil dort vermehrt VRE aufgetreten ist. Betroffen waren offenbar drei Patienten. Bei denen, so betont die Klinikleitung, sei der Problemkeim zwar nachgewiesen worden, die Patienten seien aber nicht infiziert gewesen. Bei der Behandlung einer VRE-Infektion wirkt das Antibiotikum Vancomycin nicht mehr und Alternativen möglicherweise auch nicht mehr helfen. Der Erreger trat in Friedrichshafen nicht das erste Mal auf. „Es gab bereits früher vereinzelte Fälle“, so eine Kliniksprecherin jüngst zur Schwäbischen Zeitung.