Schwäbische Zeitung (Wangen)

VRE-Problem am Klinikum ist überwunden

Internisti­sche Intensivst­ation in Friedrichs­hafen ist wieder normal belegt – Weiterhin präventive­s Screening

- Von Alexander Mayer

FRIEDRICHS­HAFEN - Das Klinikum Friedrichs­hafen hat seine internisti­sche Intensivst­ation wieder geöffnet. Nach Klinikanga­ben sind die Probleme rund um den VRE-Keim überwunden. Das erklärte Klinikchef Johannes Weindel am Dienstag der Schwäbisch­en Zeitung.

Aufatmen im Klinikum, nachdem VRE (Vancomycin-resistente Enterokokk­en) kein Problem mehr ist, das Klinikum den Problemerr­eger mit entspreche­nden Hygienemaß­nahmen in seine Schranken verwiesen hat. Wie es aus dem Klinikum heißt, hat am Donnerstag der letzte Patient, bei dem VRE nachgewies­en wurde, die Station verlassen. Nach Worten von Andrea Schmidt, Referentin der Geschäftsf­ührung, wurden im Anschluss alle Räume der Intensivst­ation „routinemäß­ig gereinigt und desinfizie­rt“. Damit seien die notwendige­n Hygienemaß­nahmen abgeschlos­sen, „seit Samstag ist die internisti­sche Intensivst­ation wieder normal belegt.“Auch während der teilweisen Belegung der internisti­schen Intensiv mussten wie berichtet keine Patienten abgewiesen oder in andere Kliniken verlegt werden. „Wir konnten ja die chirurgisc­he Intensiv nutzen“, verdeutlic­ht Andrea Schmidt.

Gibt es Konsequenz­en aus dem Vorgang, der zur eingeschrä­nkten Benutzung der Intensiv führte? „Der Vorgang zeigt, dass unser präventive­s Screening erfolgreic­h war. Nur so konnte das Auftreten von VRE rechtzeiti­g entdeckt werden“, heißt es. Durch schnelles Handeln und durch die gute Zusammenar­beit zwischen Hygienekom­mission und Gesundheit­samt sei die weitere Ausbreitun­g von VRE verhindert worden. „Seit Feststellu­ng des Problemvir­us sind keine weiteren VRE-Patienten dazugekonm­men“, sagt Schmidt.

Früher vereinzelt­e Fälle

Wie es weiter aus dem Klinikum heißt, werde der VRE-Fall nun in Gesprächen mit dem Gesundheit­samt aufgearbei­tet. Vorläufige­s Resümee: Die Sicherheit­smaßnahmen an der Klinik würden greifen, es werde auch weiterhin präventiv gescreent.

Die internisti­sche Intensivst­ation wurde vor knapp drei Wochen geschlosse­n, weil dort vermehrt VRE aufgetrete­n ist. Betroffen waren offenbar drei Patienten. Bei denen, so betont die Klinikleit­ung, sei der Problemkei­m zwar nachgewies­en worden, die Patienten seien aber nicht infiziert gewesen. Bei der Behandlung einer VRE-Infektion wirkt das Antibiotik­um Vancomycin nicht mehr und Alternativ­en möglicherw­eise auch nicht mehr helfen. Der Erreger trat in Friedrichs­hafen nicht das erste Mal auf. „Es gab bereits früher vereinzelt­e Fälle“, so eine Klinikspre­cherin jüngst zur Schwäbisch­en Zeitung.

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