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Die Brücke über die Iller und die B 19 bei Blaichach wird Mitte September gesprengt – Arbeiten an Behelfsbrücke laufen auf Hochtouren
OBERALLGÄU (sir) - Die Planungen laufen. Derzeit wird das Sprengkonzept für die Brücke über die Iller und die B 19 erstellt, sagt Christoph Wipper, Leiter des Kreistiefbauamts. Mitte September soll es dann so weit sein. Dynamit wird das marode Bauwerk zusammenfallen lassen. Dazu wird sogar die vielbefahrene B 19 einige Stunden gesperrt, sagt Wipper. Und dann geht auf direktem Weg für Autofahrer nichts mehr von Blaichach nach Burgberg (und umgekehrt) – bis Ende 2018 soll eine neue Brücke stehen. Nur Fußgänger und Radler haben bis dahin die Möglichkeit, weiter den (fast) direkten Weg über den Fluss zu nehmen, und zwar über eine Behelfsbrücke. Die wird derzeit gebaut.
Eigentlich sollte die Behelfsbrücke schon seit drei Wochen fertig sein. Zuletzt wurde aber immer noch Kies für den zweiten Brückenpfeiler aufgeschüttet. „Wir arbeiten mit Hochdruck Tag und Nacht, damit die Brücke bald steht“, sagt Wipper. Ab diesem Termin ist die schnelle Verbindung von Blaichach nach Burgberg dicht. Dann beginnen die vorbereitenden Arbeiten für den Abriss.
Neues System noch nicht zulässig
Zu den Verzögerungen beim Bau der Behelfsbrücke kam es, weil die Verantwortlichen – entgegen der Ursprungsplanung – eine Brücke ohne Pfeiler über die Iller schieben wollten. Das wäre einfacher zu machen gewesen als die jetzige Lösung, sagt Wipper. „Mit weniger Eingriffen in das Flussbett und günstiger obendrein.“
Einbauen wollten die Verantwortlichen ein englisches System, allerdings ist das in Deutschland wohl noch nicht geprüft. Das war der Haken, denn solch eine in Deutschland geprüfte Statik muss schwarz auf weiß vorliegen. „Die Unterlagen waren aber leider nirgendwoher zu bekommen“, sagt Wipper. Deshalb musste die Ursprungsplanung wieder her. Und jetzt ist Volldampf angesagt, um den Termin des geplanten Abrisses der Brücke mitsamt den Straßensperrungen einhalten zu können.
Eigener Bereich für Zuschauer
Noch in dieser Woche soll die Brücke samt Stahlträger und Holzbelag stehen. Dann befassen sich die Verantwortlichen wieder mit Vorarbeiten. Diesmal geht es um die Sprengung des Bauwerks über Iller und B 19. Auch ein Bereich für Zuschauer soll dann eingerichtet werden. „Solch eine Sprengung sieht man ja nicht alle Tage“, sagt Wipper. Tatsächlich gibt es stets viele Schaulustige, die das Spektakel einstürzender Bauten schätzen.