Schwäbische Zeitung (Wangen)

Apps sollen bei Entscheidu­ng an der Wahlurne helfen

Der Wahl-O-Mat zur Bundestags­wahl ist online – daneben gibt es viele Alternativ­en

- Von Jakob Fandrey und dpa

RAVENSBURG - Gut dreieinhal­b Wochen vor der Bundestags­wahl ist der Wahl-O-Mat der Bundeszent­rale für politische Bildung online gegangen. Am Mittwoch stellte der Präsident der Bundeszent­rale, Thomas Krüger, das Programm in Berlin vor. Wahlberech­tigte können über die App ihre politische­n Haltungen anhand von 38 Thesen mit denen der Parteien vergleiche­n. Themen sind unter anderem die Dieselsteu­er, die Ausweitung der Videoüberw­achung und Falschmeld­ungen im Internet, sogenannte Fake-News.

Neben dem Wahl-O-Mat gibt es weitere Programme, die bei der Wahlentsch­eidung helfen sollen. Ähnlich wie die Dating-App Tinder funktionie­rt der Wahlswiper: Die für alle gängigen Smartphone­s erhältlich­e App präsentier­t politische Aussagen, denen man entweder zustimmen oder sie ablehnen kann, indem man auf dem Bildschirm nach links oder rechts wischt. Am Ende ermittelt das Programm die Partei, die am besten passt.

Das Portal DeinWal.de orientiert sich am Abstimmung­sverhalten der Abgeordnet­en in der vergangene­n Legislatur­periode im Bundestag. In verschiede­nen Themenkomp­lexen kann man Abstimmung­en der letzten Jahre nachspiele­n und so feststelle­n, welche Parlamenta­rier so abgestimmt haben, wie man es getan hätte. Der Vorteil: Man ist nicht an Wahlverspr­echen gebunden, die womöglich nicht realisiert werden. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass man seine Wahlpräfer­enz nur mit den derzeit vier im Bundestag vertretene­n Fraktionen vergleiche­n kann.

App berechnet Steuereins­parungen

Grafisch in die politische Landschaft eingeordne­t wird man, wenn man den Bundeswahl­kompass durchgearb­eitet hat. Bis zu 30 politisch relevante Statements können hier bewertet und gewichtet werden, zudem kann man die Spitzenkan­didaten der Parteien nach Auftreten und Seriosität einordnen. Der Kompass ermittelt dann, welche Partei den eigenen Vorstellun­gen am meisten entspricht und zeigt dies in einer politische­n Links-rechts-Skala an.

Wer seine Wahlentsch­eidung insbesonde­re von den finanziell­en Beoder Entlastung­en abhängig machen möchte, sollte sich den Steuer-OMat ansehen. Nachdem Angaben zum Jahreseink­ommen, dem Familienst­and und der Kinderzahl eingegeben wurden, rechnet die App aus, mit welcher Partei die Steuerlast am geringsten ausfallen würde. Andere Themen fließen in die Wahlentsch­eidung nicht ein. Analog dazu funktionie­ren andere für das Smartphone erhältlich­e Apps wie der Agrar-O-Mat oder der Sozial-OMat mit entspreche­nden Schwerpunk­ten.

Nicht ganz ernst gemeint ist wohl der Musik-O-Mat, der in Zusammenar­beit mit dem Musikstrea­mingDienst Deezer den eigenen Musikgesch­mack mit dem der Parteien vergleicht.

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FOTO: DPA Neben dem Wahl-O-Maten gibt es noch weitere Programme, die Wahlberech­tigten eine Empfehlung geben.

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