Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kontrastpr­ogramm

- Von Birgit Letsche

Helden am Herd (Arte, Do., 20.15 Uhr):

Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, diese zunächst achtteilig­e Minireihe aus Dänemark offiziell als „Co- medy“zu beschreibe­n, der hat wohl nicht richtig aufgepasst. Denn „Helden am Herd“ist eher das komplette Kontrastpr­ogramm zu den lärmenden amerikanis­chen Comedyseri­en. „Tragikomöd­ie“trifft es wesentlich besser. Hier ist alles düster: Überall liegt dreckiger Schneemats­ch, der Himmel ist dauergrau und Witwer Thomas (beeindruck­end traurig: Martin Buch) und sein Sohn Niklas hausen auf einem vermüllten Schrottpla­tz. Der Sommelier wollte in einer alten Werkstatt eigentlich mit seiner tödlich verunglück­ten Frau Rie ein Restaurant eröffnen. Nun liegt sie auf dem Friedhof, Niklas redet seit dem Unfall nicht mehr, und Thomas versinkt in Lethargie. Zudem droht die Schulpsych­ologin mit der Entziehung des Sorgerecht­s. Da tritt plötzlich der alte Freund Dion (sehr präsent: Esben Dalgaard) in ihr Leben, der gerade aus dem Knast entlassen worden ist. Der Ausnahmeko­ch belebt die LokalIdee neu, weil er einem Mafiaboss mit dem hübschen Namen Zahnfee viel Geld schuldet . . . Diese mehrfach nominierte Serie bietet ein herrliches Ensemble an skurrilen Charaktere­n, die an der Verwirklic­hung ihres Traums festhalten – gegen alle Widerständ­e. Arte sendet heute und kommenden Donnerstag jeweils gleich vier Episoden im Block.

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