Wangen gehen die Abwehrspieler aus
FCW-Trainer Adrian Philipp hat vor dem Verbandsligaheimspiel gegen Hollenbach Personalsorgen
WANGEN - Der FC Wangen empfängt am Samstag um 17 Uhr den Oberliga-Absteiger FSV Hollenbach. Gegen einen der Topfavoriten auf den Aufstieg in der Fußball-Verbandsliga wäre FCW-Trainer Adrian Philipp nach jetziger Lage mit einem Punkt zufrieden. Denn Wangens Trainer plagen große Personalsorgen in der Defensive.
Luis Metzen hat sich bei der 1:3Niederlage in Rutesheim das Au0enband im Knöchel gerissen und fällt ein paar Wochen aus. Fabian Ehninger lag in den vergangenen Tagen krank zu Hause. Zudem ist bei dem Polizisten noch nicht klar, ob er am Samstag Fußball spielen kann oder arbeiten muss. „Stand jetzt habe ich als einen Innenverteidiger“, sagt Philipp. „Und wenn die Abwehrspieler fehlen, wird es gegen eine offensivstarke Mannschaft wie Hollenbach schwer.“
Den FSV hält Wangens Trainer neben dem TSV Ilshofen für den großen Favoriten auf den Aufstieg in die Oberliga. „Die Hollenbacher sind physisch enorm stark“, weiß Philipp. „Und sie haben gute Einzelspieler, die den Unterschied machen können.“Dazu zählen unter anderem die FSV-Stürmer Felix Czaker, achtfacher Torschütze in der Oberligasaison 2016/17, sowie Serkan Uygun, der in zwei Spielen schon dreimal getroffen hat und beim VfB Stuttgart in der U-19-Bundesliga gespielt hat.
Wegen der „katastrophalen personellen Situation“wusste Philipp am Donnerstag noch nicht, mit welcher Marschrichtung er seine Mannschaft am Samstag ins Spiel schicken wird. „Wir wollen auf jeden Fall so lange wie möglich die null halten und offensiv Nadelstiche setzen.“Würde man Philipp allerdings jetzt ein 0:0 für Samstag anbieten, „ich würde es sofort unterschreiben“.
Dass die Wangener nicht um 15.30 Uhr, sondern erst um 17 Uhr im Allgäustadion beginnen, hat einen einfachen Grund. „Wir wollten mal weg von der Bundesligazeit“, meint Philipp. Vielleicht kommen so ein paar Zuschauer mehr ins Stadion. „Ich finde die Zeit sehr interessant“, so der FCW-Trainer. Auch das Heimspiel am Samstag, 16. September gegen den 1. FC Normannia Gmünd beginnt erst um 17 Uhr. Gegen den Aufsteiger SSV Ehingen-Süd spielen die Wangener am Samstag, 30. September, bereits um 14 Uhr.
Improvisation gefragt
Die schwache Partie beim SKV Rutesheim haben die FCW-Spieler und der Trainer inzwischen abgehakt. „Das war einfach ein Tag zum Vergessen“, blickt Philipp zurück. „So einer wird wohl nicht so schnell wiederkommen.“Denn auch die Führungsspieler wie Steffen Friedrich, Kapitän Simon Wetzel oder Okan Housein „hatten einen katastrophalen Tag erwischt“. Umso mehr kommt es am Samstag auf diese erfahrenen Spieler an. Auch wenn Friedrich und Wetzel in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal in der Innenverteidigung gespielt haben – Wetzel etwa beim 0:6 in der Vorsaison in Wangen. Philipp braucht die beiden trotz der Personalmisere auf anderen Positionen. Friedrich spielte zuletzt als linker Verteidiger, Simon Wetzel im zentralen Mittelfeld. „In der Innenverteidigung muss ich anderweitig improvisieren“, meint Philipp.
Die Hollenbacher haben derweil schon an den ersten beiden Spieltagen ihre Ansprüche auf die vorderen Plätze unterstrichen. Am ersten Spieltag gewann der FSV das Spitzenspiel in Ilshofen mit 2:0, am zweiten Spieltag folgte ein 5:1-Sieg gegen Aufsteiger TSG Öhringen. „Hollenbachs Spieler haben eine enorme körperliche Präsenz“, so Philipp. Wangens improvisierte Abwehr wird am Samstag aber alles versuchen, um die Offensivstärke der Gäste erst gar nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.