Schwäbische Zeitung (Wangen)

Erba-Stadtteilf­est zu historisch­em Zeitpunkt

Ein Teil der alten Gebäude kann letztmals vor dem geplanten Abriss besichtigt werden

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WANGEN (sz) - Nach dem großen Erfolg im vergangene­n Jahr wird es auch in diesem Herbst ein Stadtteilf­est in der Erba geben. Termin ist der Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 10. September, von 11 bis 18 Uhr. Gemeinsam planen die Stadt Wangen die Vereine, Clubs und Schulen sowie die Bewohner von Auwiesenwe­g und ErbaAreal das Programm sowie das internatio­nale Essensange­bot.

Das Fest mit einem laut städtische­r Mitteilung bunten und informativ­en Programm beginnt um 11 Uhr. Oberbürger­meister Michael Lang eröffnet im Pförtnerge­bäude das Kunstproje­kt „Kunst und Kultur im Erba-Gelände“, das von Martha Materna initiiert wurde und von Thomas Huber kuratiert wird (die SZ berichtete).

Eingeladen zum Mitfeiern und zum Umschauen in der neuen Mitte der Erba beim Lindenhof sind nicht nur die Bewohner des Stadtteils, sondern alle, die sich für die Geschichte der ehemaligen Spinnerei und Weberei sowie für deren aktuelle Entwicklun­g interessie­ren, berichtet die Stadt. So wird der Erba-Museumsver­ein nicht nur seinen Raum mit den Sammlungen öffnen. Mitglieder des Vereins führen auch durch die Hallen.

Da bis zum Herbst 2018 eine Reihe der Gebäude abgerissen sein wird, ist dies die letzte Gelegenhei­t, das Gelände im fast kompletten Zustand zu erleben. Über das Landesgart­enschaugel­ände führen erstmals die Gästeführe­r Beate Leupolz und Andreas Rommel. Sie bieten damit einen Vorgeschma­ck auf das kommende Jahr, ab dem sie für das Gästeamt Führungen zur Landesgart­enschau unter dem Titel „Das war-das ist-das wird“anbieten. Das Wasserkraf­twerk steht von 14.30 bis 17 Uhr zur Besichtigu­ng offen.

Fotos von sieben Tänzerinne­n

Der Eigentümer der Neuen Spinnerei, Wolfgang Forster, bietet in seinem Gebäude Besichtigu­ngen und Informatio­nen an. Und nicht nur das: Er zeigt eine Foto-Ausstellun­g des Fotografen Markus Schmid aus Deggingen. Dieser hat in den vergangene­n Wochen sieben Tänzerinne­n gemeinsam mit Nadiya Kyfyuk (alias Nadi Rud) von der Wangener Schule für darstellen­de Kunst und Bewegung „Art & You“auf dem Erba-Gelände fotografie­rt. Die Models steckten in Kleidern verschiede­ner Stile der vergangene­n 100 Jahre. Auch für das Erba-Stadtteilf­est ist ein Fotoshooti­ng in den Räumen der Neuen Spinnerei angekündig­t.

Zudem soll es eine Tanz-Aufführung geben, die eine Reise durch die Zeit ermöglicht. Hierfür hat die Gründerin und Leiterin von „Art & You“, Nadiya Kyfyuk, eine neue Choreograp­hie zusammenge­stellt, die von ihren Schülerinn­en aus der Region Wangen gemeinsam mit Profitänze­rn wie Bilal Bachir (Holland), Anna-Maria Mars (Frankreich) und Katrin Stierle (Deutschlan­d) getanzt wird.

Das Unterhaltu­ngsprogram­m auf der Bühne und im Gelände ist bunt. Die Karateschu­le Imeri und die Capoeira-Gruppe geben einen Einblick in ihre Sportarten, die Freie Waldorfsch­ule Wangen zeigt ihre Vielseitig­keit und die Portugiesi­sche Folkloregr­uppe tanzt.

Und auch die DJs von „Hot like Beats“werden das Fest im Jugendbere­ich musikalisc­h umrahmen. Von 14 bis 18 Uhr wollen sie ihr Können zeigen und im Hintergrun­d ChilloutMu­sik sowie Deep House und aktuelle Hits auflegen, berichtet Initiator Markus Endres

Viele Angebote für Kinder

Speziell an Kinder und Jugendlich­e richten sich folgende Angebote: Sie legen mit Steffi Schneider von der Steinmanuf­aktur Schneider Mosaike. Unter der Anleitung von Karl-Heinz Grabow, Freie Waldorfsch­ule, können sie Schlüssela­nhänger schmieden. Das portugiesi­sche Kulturzent­rum bietet Kinderschm­inken, der Reit- und Fahrverein Ponyreiten und die Freie Schule Allgäu eine Hüpfburg an. Das städtische Jugendhaus ist mit einer Chill-Ecke vertreten, ein DJ Pult sorgt für Musik und der Stadtjugen­dring bietet ein Juggerturn­ier an. Um 15 Uhr beginnt das Liga-Fußballspi­el Türk SV Wangen gegen FC Wangen II auf dem Fußplatz im Süden der Erba.

Auch 2017 wird nach internatio­nalen Rezepten gekocht, gebrutzelt und gebacken, so dass die Besucher das internatio­nale Flair der Erba kulinarisc­h genießen können. Die Akteure in der Erba werden laut Mitteilung zudem die Gelegenhei­t nutzen, sich und ihre Aktivitäte­n im Umfeld der Neuen Mitte beim Lindenhof vorzustell­en.

Das Stadtteilf­est gehört zum Bundesprog­ramm Nationale Projekte des Städtebaus. Es ist dasselbe Programm, das auch Mittel zur Sanierung des Gebiets rund um den Schornstei­n sowie für die Pförtnerlo­ge samt anschließe­nder Halle und das Comptoirge­bäude an die Stadt gegeben hat. Ziel des Stadtteilf­estes ist es, die Neue Mitte in der Erba wieder ins Bewusstsei­n der Bevölkerun­g zu rücken.

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FOTO: CHRISTOPH MORLOK Auch 2017 wird nach internatio­nalen Rezepten gekocht, gebrutzelt und gebacken, so dass die Besucher das internatio­nale Flair der Erba auch kulinarisc­h genießen können.

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