Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Hilfe geben, ohne zu bevormunde­n“

Ulrike Gonzales berichtet von ihrer Tätigkeit im Betreuten Wohnen der Ambulanten Dienste OWB

-

KISSLEGG (sz) - Im Interview berichtet eine sozialpäda­gogische Fachkraft der Ambulanten Dienste der OWB, Ulrike Gonzalez, aus ihrem Arbeitsall­tag. Seit wann arbeiten Sie bei den Ambulanten Diensten der OWB? Seit April 2014. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, in diesem Bereich zu arbeiten? Ich war vorher in einem anderen Bereich der sozialen Arbeit tätig und wollte etwas Neues kennenlern­en. Die Arbeit mit geistig behinderte­n Menschen hat mich interessie­rt. In welchen Bereichen der Ambulanten Dienste sind Sie tätig? Ich arbeite im Ambulant Betreuten Wohnen (ABW) und ABWplus. Das ABWplus ist eine intensiver betreute Wohnform, in der es mehr wöchentlic­he Hausbesuch­e gibt und zusätzlich noch Haushaltsh­ilfen Teil der Unterstütz­ung sind.

Was genau sind Ihre Aufgaben?

Grundsätzl­ich unterstütz­e und begleite ich die zu betreuende­n Menschen in ihrem Lebensallt­ag. Die Aufgaben sind vielfältig. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßig­e Gespräche über aktuelle Themen und Probleme, Vereinbaru­ng und Begleitung zu Arzttermin­en, Planung von anstehende­n Terminen und des Urlaubs sowie Anleitung und Unterstütz­ung bei hauswirtsc­haftlichen Tätigkeite­n (Kochen, Putzen, Einkaufen). Im ABWplus findet regelmäßig­er Austausch mit den Haushaltsh­ilfen statt. Ein weiterer Bereich ist das Planen und Durchführe­n von Freizeitak­tionen wie Tagesausfl­üge oder mehrtägige Reisen mit den Betreuten. Auch Büroarbeit gehört dazu. Ich unterstütz­e bei Anträgen, schreibe Dokumentat­ionen und Berichte und arbeite eng mit den gesetzlich­en Betreuern zusammen. Bei Bedarf helfe ich zum Beispiel auch bei der Wohnungssu­che.

Was ist bei Ihrer Arbeit manchmal schwierig?

Im Ambulant betreuten Wohnen der OWB leben die Menschen ja relativ selbststän­dig, und diese Selbststän­digkeit soll auch erhalten und gefördert werden. Manchmal ist es schwierig, die Menschen und ihren Hilfebedar­f zu sehen und sie dabei so zu unterstütz­en, dass sie die Hilfe annehmen können, ohne sich bevormunde­t zu fühlen. Da braucht es manchmal viel Fingerspit­zengefühl.

Was gefällt Ihnen an der Arbeit besonders gut?

Besonders gut finde ich die Vielfalt der Arbeitsber­eiche. Auch die Mischung aus Einzel- und Gruppenset­ting gefällt mir. In der Einzelbetr­eu- ung habe ich die Zeit und Möglichkei­t, auf den einzelnen Menschen und seine Bedürfniss­e einzugehen. In der Gruppe (meistens bei Ausflügen) lerne ich die Menschen nochmal in einem ganz anderen Umfeld kennen.

 ?? FOTO: AMBULANTE DIENSTE ?? Ulrike Gonzales unterstütz­t und begleitet die zu betreuende­n Menschen in ihrem Lebensallt­ag.
FOTO: AMBULANTE DIENSTE Ulrike Gonzales unterstütz­t und begleitet die zu betreuende­n Menschen in ihrem Lebensallt­ag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany