Schwäbische Zeitung (Wangen)

Robert Pritzi holt EM-Titel nach Altmannsho­fen

Die beiden Kaltblutpf­erde Mala und Emil verhelfen dem Pferdelieb­haber zum Triumph im Holzrücken

- Von Gisela Sgier

ALTMANNSHO­FEN - Große Freude hat am vergangene­n Montag im Karlistal geherrscht, als Robert Pritzi als frisch gebackener Europameis­ter von den Titelkämpf­en im Holzrücken heimkehrte, ausgetrage­n in Dörentrup (Nordrhein-Westfalen). Den Triumpf schaffte Pritzi, dessen Mutter aus Seibranz stammt, im Zweigespan­n mit seinen Kaltblüter­n Mala und Emil.

Mit dem Entschluss, an der Europameis­terschaft im Holzrücken teilzunehm­en, ist für Pritzi sowie sein Team „Brabanten Allgäu Power“nach eigenen Angaben im wahrsten Sinne des Wortes ein tonnenschw­eres Unternehme­n in Gang gekommen. So machte sich die Gruppe mit einem 40 Tonnen schweren Lkw, der von Nadja Baur gesteuert wurde und sechs je etwa 850 Kilogramm schwere Vierbeiner an Bord hatte, samt Anhänger mit Zubehör auf den Weg zum Austragung­sort.

Der Aufwand hat sich gelohnt. Denn Robert Pritzi darf sich seit vergangene­m Sonntag amtierende­r Europameis­ter im zweispänni­gen Holzrücken nennen. Bereits am Samstag bei der Qualifikat­ion zur Teilnahme an der EM, hatte er es auf den zweiten Platz geschafft, erzählt der 41-Jährige.

Ziemlich nervenaufr­eibend sei es beim eigentlich­en Wettkampf geworden. Innerhalb von 15 Minuten habe er mit seinen beiden Pferden die verschiede­nsten Diszipline­n vorführen müssen. „Da ist es richtig um die Wurst gegangen“, sagt der leidenscha­ftliche Holzrücker, der bei Bedarf nach wie vor mit seinen Tieren in den Wald zum Arbeiten geht – leider gebe es kaum noch Aufträge.

Neben den verschiede­nen Diszipline­n seien auch die Genauigkei­t sowie die Gehorsamke­it von Mala und Emil auf den Prüfstand gekommen. Besonders die letzte Aufgabe sei sehr anspannend gewesen, denn die Zeit habe gedrängt. „Ich hatte gerade mal noch 30 Sekunden Zeit. Und da ging es schon genau her“, erzählt Pritzi.

„Meine Daumen sind heute noch ganz blau vom Drücken“, gesteht sein Vater Georg, der ebenfalls mit vielen Kaltblüter­n aufgewachs­en ist und sich gemeinsam mit der gesamten Familie und Pritzis Fanclub sehr über den Erfolg seines Sohnes freut.

„Jetzt haben sich seine Mühen, die er schon seit Jahrzehnte­n betreibt, wirklich gelohnt“, sagt Pritzi senior, der seinem Sohn nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite steht. Insgesamt beschäftig­t sich die Familie mittlerwei­le in der dritten Generation mit den schweren Rössern. Mit Robert Pritzis Sohn Joschi steht die vierte Generation schon bereit.

Seinen Erfolg möchte der Europameis­ter sich nicht alleine auf die Fahne heften: „Ohne den Rückhalt meiner Familie und die Unterstütz­ung meiner Freunde wäre das gar nicht machbar gewesen. Alles, was ich gelernt habe, habe ich meinem Vater zu verdanken“, erinnert sich der Besitzer von sechs Kaltblutpf­erden.

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FOTO: GISELA SGIER Robert Pritzi

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