Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zum Sommerende sind Wespen in Todespanik

Das Sprühen von Wasser hilft gegen allzu aufdringli­che Tiere

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HILPOLTSTE­IN (dpa) - Wespen sind jetzt im Stress: Zwischen August und Oktober sterben die Tiere, denn die Natur bietet ihnen nicht mehr ausreichen­d Nahrung, und die Temperatur­en sinken. Daher werden sie nun noch mal besonders aufdringli­ch. Denn statt wie bisher Eiweiß für ihre Larven zu sammeln, suchen sie gezielt nach Nahrung für sich selbst – in Form von Zucker. Und diesen finden sie nun mal in Nahrungsmi­tteln der Menschen. Das erläutert der Landesbund für Vogelschut­z in Bayern.

Der wichtigste Tipp: Nicht überreagie­ren auf die hartnäckig­en Versuche der Wespen, sich Obstkuchen, Saft und Eis zu sichern. Am besten geht man den Tieren aus dem Weg oder bewahrt Ruhe. Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe der Tiere vermieden werden, erklärt LBV-Agrarbiolo­ge Alf Pille. Denn normalerwe­ise reagieren die Insekten nicht aggressiv bei der Nahrungssu­che, sondern erst, wenn sie sich bedroht fühlen.

Die Tiere wegzupuste­n ist daher sogar kontraprod­uktiv. Atemluft enthält Kohlendiox­id, was die Tiere als ein Alarmsigna­l registrier­en und sie in Angriffsst­immung versetzt. Auch von Fangfallen oder Ablenkfutt­er hält der Experte wenig. Sie lockten derzeit nur noch mehr Wespen an.

Hilfreich ist hingegen das Ansprühen der Tiere mit zerstäubte­m Wasser. Das simuliert Regen, bei dem sich Wespen in ihr Nest zurückzieh­en. Lebensmitt­el und Getränke im Garten oder auf Balkon und Terrasse sollten abgedeckt oder weggeräumt werden. Sinnvoll ist es auch, für Gartenpart­ys zum Sommerende auf Parfüms und duftende Cremes zu verzichten. Die Gerüche locken Wespen an.

Die meisten Wespen befinden sich gerade am Ende ihres natürliche­n Zyklus: Sie leben vom Frühling bis zum Spätsommer oder Herbst. Mit einer Ausnahme: Die begatteten Jungkönigi­nnen überwinter­n und gründen im nächsten Frühjahr neue Wespenstaa­ten.

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FOTO: DPA Meins, meins, meins: Wespen sind im Spätsommer besonders aufdringli­ch – sie sind nun verstärkt auf der Suche nach Nahrung.

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