Schwäbische Zeitung (Wangen)

Regen am Morgen hält einige vom Radeln ab

Nur 950 Teilnehmer bei der 39. Auflage der Oberschwäb­ischen Barockfahr­ten

- Von Susi Weber

WANGEN - Die Sonne kam gegen halb elf. Für die Rad-Union und ihre 39. Oberschwäb­ische Barockstra­ße ein klein wenig zu spät. „In Wangen hat es morgens etwas genieselt, in Aichstette­n aber wirklich geschüttet“, sagt Rad-Union Vorsitzend­er Christian Rieg. Was bedeutet: Viele haben sich am Sonntag entschloss­en, daheim zu bleiben. Mit 950 Teilnehmer­n gehörte die 39. Auflage der Radtourist­ikfahrt zu den eher schwächere­n – und blieb weit entfernt von der „Rekord-Barockstra­ße“1991 mit 4100 Radlern.

Neue Trikots müssen warten

„Ich rechne mit einer schwarzen Null“, bilanziert­e Rieg bereits am Vormittag. Die Wetterkapr­iolen verhindert­en ein besseres Ergebnis. Bitter für den Verein, für den die Oberschwäb­ische Barockstra­ße neben dem Radkriteri­um die wichtigste Einnahmequ­elle ist. Rieg: „Es ist enttäusche­nd, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit in einer solchen Veranstalt­ung steckt und knapp 100 Helfer im Einsatz waren und sind.“Eigentlich hätten mit den Einnahmen neue Trikots und neues Material für die Schüler angeschaff­t werden sollen. „Das werden wir jetzt erst einmal auf Anfang nächstes Jahr verschiebe­n“, sagt der Vorsitzend­e.

60 Prozent auf Kurzstreck­en

Jene, die sich am Sonntag an der städtische­n Sporthalle einfanden, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Erneut hatte die Rad-Union unter der Regie von Touristik-Fachwart Erwin Ellgaß vier interessan­te und abwechslun­gsreiche Strecken zwischen 39 und 152 Kilometern Länge ausgesucht. Während sich rund 40 Prozent der Teilnehmer auf die beiden großen Touren in den Norden aufmachten, entschiede­n sich knapp 60 Prozent für die kürzeren Strecken in den Süden.

Zu ihnen gehörte auch Familie Teichert, die für die Waldburg-ZeilKlinik­en in die Pedale trat. „Wir haben heute morgen entschiede­n: Wir fahren gegen später, und dann die Familiento­ur“, erklärte Markus Teichert. Im Gegensatz zu seinen Begleiteri­nnen Julia, Sarah und Isabella war er als Einziger bereits zum zweiten Mal bei der Barockstra­ße dabei: „Es macht auf jeden Fall Spaß, durch die Heimat zu fahren, die Landschaft und die Ruhe zu genießen und gleichzeit­ig einen Familienau­sflug zu machen.“

Wie die Teicherts machten sich am späten Vormittag noch mehrere auf, um die Touren drei und vier in Angriff zu nehmen. In Primisweil­er trennten sich die Strecken, in Gunderatsw­eiler – kurz vor der Verpflegun­gsstelle Esseratswe­iler – trafen sie wieder aufeinande­r.

Dort, an der größten der sieben Verpflegun­gsstellen, ging es zur Mittagszei­t recht trubelig zu. „Wir sind hier auf 700 bis 800 Leute eingestell­t“, berichtete Petra Putzlacher von der Rad-Union. Will heißen: Rund 1000 gerichtete Brote, vier Kisten Bananen, zwei Kisten Äpfel, neun Kuchen, Müsliriege­l, Kekse, Gummibärch­en, Brühe, Kaffee, Tee, Getränke aller Art warteten auf Abnehmer. „Arbeit hatten wir zu siebt von morgens um halb acht bis mittags gegen halb vier“, sagte Petra Putzlacher.

Mechaniker beheben Defekte

Draußen, vor der Halle, machte es sich unter anderem Katrin Klaus bequem. Um neun Uhr war sie mit ihrer 15-köpfigen Frauenradg­ruppe aufgebroch­en: „Das Wetter war uns egal. Angemeldet ist angemeldet.“An vielen Streckenab­schnitten sei sie noch nie gewesen, erzählte die Merazhofen­erin: „Es ist landschaft­lich sehr schön und reizvoll. Ich bin nächstes Mal wieder dabei.“Etwas abseits sorgten Mechaniker dafür, dass kleine Raddefekte behoben werden können: „Vordergrün­dig sind Schläuche kaputt, der Schaltzug ist gerissen, die Schaltung geht nicht, oder die Bremse schleift“, sagten sie.

Gut gestärkt ging es von Esseratswe­iler zurück nach Wangen: über Schwatzen, Hergenswei­ler, Obernützen­brugg, Hergatz und Herzmanns bis zur städtische­n Sporthalle. Dort wurden am Nachmittag die Sieger gekürt.

2018 wieder Mountainbi­ke-Tour

Zur 40. Barockstra­ße, sagt Christian Rieg, wird es dann auch wieder eine Mountainbi­ke-Tour geben: „In diesem Jahr fehlte es uns aufgrund anderer Veranstalt­ungen und Vorhaben an Manpower.“Für 2018 ist das bislang vier Mitglieder große MB-Touren-Team, das unter anderem Genehmigun­gen einholen muss, aufgestock­t. Rieg: „Wir werden die Mountainbi­ke-Touren kommendes Jahr also wieder fortsetzen.“

Eine Bildergale­rie finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/radeln

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FOTOS: SWE Familie Teichert nutzt den Rad-Sonntag für einen Familienau­sflug.
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Flott voran geht’s mit dem Rennrad.
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Schirmherr Johannes Aschauer (Mitte) und Rad-Union-Vorsitzend­er Christian Rieg (rechts) gratuliert­en Dieter Rast von Diehl Controls. Die Gruppe stellte bei der 39. Oberschwäb­ischen Barockstra­ße die meisten Teilnehmer und holte mit 12974 Kilometer die...

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