Schwäbische Zeitung (Wangen)

Das Terrorjahr 1977

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7. April: Generalbun­desanwalt Siegfried Buback und zwei Begleiter werden in Karlsruhe von einem RAF-Kommando erschossen, als sie in ihrem Auto an einer Ampel warten. Wer die Attentäter auf dem Motorrad waren, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

30. Juli: Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto widersetzt sich einer Entführung und wird in seinem Haus in Oberursel ermordet. Zu den Attentäter­n zählt Susanne Albrecht, Schwester von Pontos Patenkind.

5. September: Schleyer wird in Köln von einem RAF-Kommando entführt. Vier Begleiter sterben im Kugelhagel. Die Entführer wollen mit ihrer Geisel elf RAF-Häftlinge freipresse­n. Die Regierung lehnt ab.

13. Oktober: In Absprache mit der RAF kapern vier Palästinen­ser die Lufthansa-Maschine „Landshut“mit 91 Menschen an Bord. Die Luftpirate­n bekräftige­n die Forderunge­n der Schleyer-Kidnapper. Ein mehr als 9000 Kilometer langer Irrflug endet am 17. Oktober in Mogadischu in Somalia. Bei einem Zwischenst­opp in Aden (Jemen) haben die Terroriste­n zuvor Flugkapitä­n Jürgen Schumann erschossen.

18. Oktober: Kurz nach Mitternach­t stürmt die Anti-Terror-Einheit GSG 9 die Maschine und befreit die Geiseln unversehrt. Bei der Aktion sterben drei Terroriste­n. Die RAFHäftlin­ge Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe nehmen sich in Stuttgart-Stammheim das Leben.

19. Oktober: Schleyers Leiche wird mit Kopfschüss­en im Kofferraum eines Autos im französisc­hen Mülhausen gefunden. (dpa)

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