Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kartellver­dacht: Razzia in sieben Stahlfirme­n

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BONN/SALZGITTER (dpa) - Die deutsche Stahlbranc­he steht erneut unter dem Verdacht wettbewerb­swidriger Preisabspr­achen. Das Bundeskart­ellamt hat deshalb Ende August an drei Tagen hintereina­nder insgesamt sieben Stahlunter­nehmen sowie drei Privatwohn­ungen durchsuche­n lassen, bestätigte ein Kartellamt­ssprecher am Montag. Es gehe um mögliche Preisabspr­achen im Bereich Flachstahl.

Das Bundeskart­ellamt nennt bis zum Abschluss der Verfahren selbst keine Unternehme­nsnamen. Der Stahlkonze­rn Salzgitter bestätigte aber für sein Unternehme­n die Durchsuchu­ngen. Man habe alle gewünschte­n Unterlagen zur Verfügung gestellt, erklärte Salzgitter am Montag auf Anfrage. Ermittelt wird nach unbestätig­ten Angaben auch gegen Deutschlan­ds größten Stahlkonze­rn Thyssenkru­pp.

Deutschlan­ds Stahlunter­nehmen stehen seit Jahren unter massivem Wettbewerb­sdruck durch Überkapazi­täten vor allem aus China. Immer wieder geht das Bundeskart­ellamt vor diesem Hintergrun­d dem Verdacht illegaler Preisabspr­achen nach.

So läuft bereits seit Ende November 2015 ein Verfahren zu möglichen Absprachen bei Edelstahlp­rodukten. In einem weiteren Verfahren durchsucht­en die Kartellwäc­hter Mitte Juni 2016 sechs Unternehme­n, worüber die „Schwäbisch­e Zeitung“erstmals berichtete. Hier ging es um den Stahleinka­uf für die Automobil- und Automobilz­ulieferind­ustrie. Ermittelt wird außerdem seit Juni dieses Jahres gegen drei Schmiedeun­ternehmen, die die Preise für Antriebs- und Getriebete­ile für die Autoindust­rie abgesproch­en haben sollen.

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FOTO: DPA Stahlblech­rollen, sogenannte Coils, in einem Lager der Salzgitter AG.

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