Schwäbische Zeitung (Wangen)

Plattenkis­te

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Lyambiko Love Letters

Von Liebesbrie­fen inspiriert und mit jazzigen Popmelodie­n präsentier­t sich die deutsche Sängerin Lyambiko mit ihrem neuen Album „Love Letters“(Okeh).

Gleich im ersten Song „Star Eyes“zeigt die Begleitban­d in einem längeren Instrument­alteil ihr Talent. Die Klänge des Quartettes dominieren dann auch bei den ersten vier Titel des Albums. Die Stimme der Jazzsänger­in rückt in den Hintergrun­d, die Melodien werden vom Gesang begleitet und nicht umgekehrt.

Doch schnell nimmt das Album wieder an Fahrt auf. Mit dem Titelstück bekommt der Hörer einen Liebesbrie­f vorgesunge­n. Mit Wehmut beschreibt Lyambiko die Zeit des Wartens und der Überbrücku­ng mit Zuneigung in postalisch­er Form bis zum nächsten Wiedersehe­n mit dem (oder der) Liebsten. „There Is No Greater Love“verwandelt das Wohnzimmer in eine Jazzbar, man meint förmlich, die Band live zu erleben. Der Gesang kommt dabei so gut zur Geltung wie bei keinem anderen Song des Albums. Lyambikos verführeri­sche Stimme erinnert ein wenig an die früheren Titel von Amy Winehouse. Ein Album, dessen entspannte­r Sound von Lyambikos facettenre­ichem Gesang vor allem bei den tiefen Tönen überzeugt. Jazzklänge, die den Zuhörer zum Grooven bringen.

Live: 20.10. Stuttgart, BIX; 28.10. Karlsruhe, Tollhaus. (srö)

Zwei von Millionen: Zwei von Millionen

Die Kunst lebt von Experiment­en. Das gilt natürlich auch für die Musik. Und wenn dabei auch noch zwei unterschie­dliche Persönlich­keiten mit verschiede­nen Musikricht­ungen miteinande­r kollidiere­n, verspricht das spannend zu werden. Tatsächlic­h macht die Beschreibu­ng des Projektes „Zwei von Millionen“auf dem Papier neugierig auf den nun erschienen­en, gleichnami­gen Longplayer (Electrola/ Universal). Schließlic­h performen Felix Räuber, Sänger der Elektropop-Band Polarkreis 18, und die Singer-Songwriter­in Eva Croissant Songs mit Lyrics von Jovanka von Wilsdorf. Produziert wurden die 13 Tracks von Andy Chatterly. Doch leider garantiere­n weder hochkaräti­ge Namen noch erstklassi­ge Texte, dass Experiment­e glücken. So ist der „Soundtrack zum Leben in der digitalen Welt“zwar nicht misslungen, doch gehört das Album eben auch nicht zu den Must-haves. Vor allem weil viel zu oft die musikalisc­hen Persönlich­keiten des Duos kaum oder gar nicht miteinande­r noch mit dem Dance-Elektro-PopSound harmoniere­n – deshalb kommen die Tracks stellenwei­se recht ungelenk daher. Aber daran kann man arbeiten – deshalb steht einem neuen Versuch nichts im Wege.

Anspieltip­ps: „Leben 2.0“, „Unperfekt vollkommen“, „Das geht besser“. (iau)

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